In die Rubrik "Versäumnisse des letzten Jahres" fällt auch das Debüt des internationalen Gespanns
Iron Allies, dessen Gründer die Herrschaften
Herman Frank und
David Reece sind. Der kundige Metalhead weiß, dass die beiden bereits für das mehr im Abseits stehende, von Reece eingesungene
Accept Album
"Eat The Heat" 1988/89 zusammen arbeiteten, ehe sich die Wege für 33 Jahre trennten.
Um die Songwriting Qualitäten braucht man sich also keine Sorgen machen, wofür Frank hauptsächlich das Steuer übernahm - wie klingt also diese Revival-Konstellation, bei der auch Michael Pesin (
Victory) und Andre Hilgers (
Silent Force) am Dienstvertrag aufscheinen? Doch ich korrigiere mich selbst: die Drums spielte für
"Blood In Blood Out" Francesco Jovin (
Jorn u.v.a.) ein. Im Pressetext glorifiziert Frank das Zustandekommen als Blutsbruderschaft und ähnliches (...). Es sei dahingestellt, ob es unbedingt David Reece (u. a.
Gypsy Rose,
Wicked Sensation) für das Einträllern dieser Songs gebraucht hätte. Der US Amerikaner hat eine satte Stimme samt Wiedererkennungswert, gewiss, das hat Rick Altzi aber gleichfalls, um jetzt wieder auf die Soloband
Frank Herman hinzuweisen. Denn auch das Liedgut, bei welchem es nichts groß auszusetzen gibt, gebärt sich pauschal formuliert als relativ ähnlich. Riff-betonte Kost am Scheitelpunkt zwischen kernigem Hardrock und klassisch-treibendem Metal sozusagen, mal getragen, mal aggressiver. Das Ganze von topfitten Musikern souverän eingetütet.
"Blood In Blood Out" ist griffige und bodenständige Kost des überzeugten Kotelleten-Rockers, der sicher seine eigenen Gründe hatte, weshalb er dieses Unternehmen mit Herrn Reece ins Leben rief. Nie in den ganz hohen Sphären agierend, dafür umso cooler und authentischer aus dem Handgelenk geschüttelt bzw. gerührt, und dabei nie den Spielwitz außer acht lassend. Sind eigentlich auch keine schlechten Komplimente.