Es ist nahezu unmöglich, beim Hingucken NICHT an
Running Wild zu denken - klar, bei genauerer Betrachtung soll es ein Geister- und kein Piratenschiff darstellen, aber sei's drum: die im Langzeitgedächtnis tief verwurzelten Hanseaten um Captain Rock 'n' Rolf lösen die Assoziierung binnen Millisekunden aus. Das wird sich nicht mehr ändern. Indes:
Fairytale stammen aus Recklinghausen, haben insgesamt drei Alben veröffentlicht, existieren immerhin seit zwei Jahrzehnten UND haben mit der Hamburger Legende weniger am Hut ...
Wohin geht also die Reise bei
"Army Of Ghosts"? In der Schnittmenge konventioneller europäischer und alter US-amerikanischer Bands spielt sich das künstlerische Geschehen bei den Jungs ab, deren Passion man zu jeder Sekunde spürt. Als coolen Bonus zu den traditionellen Heavy Metal Klängen kann man gewissermaßen die fein eingestreuten Horrorvibes absegnen, was der LP Titel mehr wie deutlich voraus schickt. Nun denn. Das sogenannte German-Metal-Gen kann das Quintett nebenbei bemerkt nicht ganz verbergen (nicht nur im Sinne der Akzent-betonten Gesangsperformance von Carsten Hille), doch das macht ja mitunter den Reiz wiederum aus, das gewisse Etwas sozusagen.
Die ganz erhabenen Momente bzw. richtigen Kracher fehlen
"Army Of Ghosts" weitgehend (anbei: die überaus gelungenen Hymnen
"Elisabeth Dane" und
"Alive" MUSS man sehr wohl erwähnen!), dennoch wirkt der Lonpplayer stets homogen und macht Laune. Leute, die ihr Repertoire mit solidem, handgemachtem Herzblut Metal erweitern wollen, sollten der
"Army Of Ghosts" eine faire Chance geben!