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Cover  
Thron - Dust (CD)
Label: Listenable Records
VÖ: 14.04.2023
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
8.5
Keine Ahnung wieso. Entweder hat es mit meinen gegenwärtig härteren Hörgewohnheiten zu tun, oder mit der langjährigen Vorliebe für Bands vom Schlage Dissection/Necrophobic/Unanimated, oder aber mit der Vorfreude der anstehenden Thulcandra Veröffentlichung. Eh egal, so und anders ist das vierte Album der Freiburger Black Metal Veteranen ein atmosphärisches und mehrschichtiges - vor allem aber ein höchst ambitioniertes, das auch für Ottonormal-Metaller von Interesse sein könnte.

Von Verweichlichung möchte ich keineswegs sprechen, sondern von Erweiterung des eigenen Soundspektrums, denn ähnlich der letzten Necrophobic Scheibe "Dawn Of The Damned" (Review) kokettieren Thorn forciert mit Thrash- sowie klassischen Heavy Metal Elementen, ohne dafür den kräftig angerührten Schwarztee allzu strecken zu müssen. Dass die Musiker verdammt fit an ihren Instrumenten sind, ist nach wenigen Takten klare Sache, aber all die angesammelten Ideen mit Geschick und Gespür auf's Band zu bringen, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

So kann man mit Fug und Recht behaupten, die Jungs decken die essentiellsten Ressorts ab: starke Songwriting-Skills im Kontext purer Leidenschaft und Spielfreude. Die Band kündigt an, "Dust" bediene sich unter anderem der frühen Epoche des Metals, also den Legenden Iron Maiden, Judas Priest oder Mercyful Fate, gleichzeitig auch dem Prog Rock der Siebziger sowie einigen Neunziger Granden wie Tiamat, Edge Of Sanity oder Sentenced. Doch keine Sorge. Alles in Relation zu verstehen: diese Inspirationen hört man tatsächlich während diesen 55 Minuten da und dort raus, jedoch stets in homöopathischen Dosen, ein Grund, weshalb Thron ohne den geringsten Zweifel immer noch als Vertreter des Black Metal gelten.

Insbesondere Tracks wie "Return....", "The Golden Calf" oder "Face Of Despair" haben das Potential, sich als Dauerbrenner zu qualifizieren, obschon das Werk dem Thema der Vergänglichkeit zugrunde liegt. Ironie des Schicksals quasi. Mit einem kernigen, jedoch nicht sterilen oder gar aufgeblähten Sound erhielt "Dust" das passende Feintuning auf Produktionsebene (Mix/Mastering Christoph Brandes), das edle Artwork (Khaos Diktator Design) tut sein übriges!

Trackliste
  1. Dying In The Mud
  2. Return ...
  3. The True Belief
  4. The Golden Calf
  5. Monologue
  6. The Eve
  1. Into Oblivion
  2. In Tyranny Of I
  3. Face Of Despair
  4. The Wrong God
  5. Martyr
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