Liege Lord‘s zweiter Longplayer aus dem Jahre 1987 kommt dieser Tage als Re-Release zu Ehren. Ergo: Die 1998er Edition dürfte längst vergriffen sein. Bereits beim Anblick des fantastischen Artworks (Ioannis Vassilopoulos,
Fates Warning etc.) überkommt einem rasch ein gewisses Nostalgie-Feeling, jedoch widerspiegelt das weniger die musikalisch (hier etwas rohere) Ausrichtung des Connecticut Quintetts. Das ebenso kürzlich neu aufgelegte Bravourstück
"Mastercontrol" von 1988 ging sogar noch ein Stück weiter Richtung Power/Speed Metal - wohl auch deshalb, weil dann Joe Comeau das Mikro übernahm.
Die über weite Strecken im kauzigen US Metal verankerte Scheibe ist übrigens das letzte Vermächtnis von Sänger Andy Michaud, der dank seiner hohen und klaren Stimme jenem Attribut zusätzlich den blanken Stempel aufdrücken konnte. Der trocken-analoge Sound und die für diese Epoche gängigen Songstrukturen wirken trotz dezenter Nachbearbeitung erwartungsgemäß angestaubt, was man wiederum als charmant bewerten kann (keineswegs MUSS). Aber selbst durch die dicke rosarote Brille ist der Wiedererkennungswert der
"Burn To My Touch" Songs im Rückblick recht bescheiden – vermutlich einer der Gründe, weshalb das Werk im direkten Vergleich zur besagten
"Mastercontrol" Edelplatte den weit kürzeren zog – zumindest im eigenen Soundtempel. So oder so:
"Burn To My Touch" ist eine ansehnliche Ergänzung für spät berufene US Metal Freaks und Komplettisten, die Metal Blade Records neben der CD Digipak Version auch in drei verschieden farbige Vinyl-Editionen offeriert.