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9.0
Ich hatte es im wahrsten Sinn des Wortes im Urin, dass Asphagor in diesen Tagen etwas besonderes ausbrüten werden. Nicht zuletzt wegen ihres letzten Longplayers "The Cleansing" (2018), welcher weit über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus positive Resonanz einheimsen konnte. Die eigentliche Initialzündung war "The Great Erosion", also die erste Single Auskoppelung von "Pyrogenesis", landeten die Tiroler Unterländer damit ansatzlos einen Volltreffer, weshalb die Erwartung für das komplette Werk alles außer klein war.
Was geschah denn innerhalb der letzten fünf Jahre im Lager von Asphagor, abgesehen von der VÖ-Pause? M.Zanesco wechselte vom Bass zur Sechssaitigen, P.P.Lps übernahm dafür den frei gewordenen Tieftöner. Mit V. Santura (Dark Fortress) engagierte man eine wahre Institution für Mix & Mastering, also einen Tüftler, der seit zwei Dekaden für das Black/Death Metal Genre ein Experte ist. Und klar doch, verehrte Leserschaft: er verstand es vorzüglich, diese elf Obsidiane von "Pyrogenesis" ins perfekte Klangkleid einzuhüllen. Die dunkle Reise durch Schutt, Lava und Flammen beginnt mit dem delphisch anmutenden Instrumental "Ex Cathetra", ehe das flirrend-treibende "Nine Moons", dessen Stimmungswechsel eine wilde Achterbahn zum Besten gibt, den Charakter von "Pyrogenesis" in seiner vollen Pracht repräsentiert. Beim anschließenden Blast/Thrash Gewitter "The Mizaru Doctrine", das im Mittelpart den Hörer noch tiefer in die Hölle reinzieht, gibt es kaum Verschnaufpausen, diesen Kontrast bietet immerhin das getragen-mystische "Matricide" (feat. Perchta) danach, während das bereits erwähnte "The Great Erosion" sämtliche Superlativen der Schwarzwurzelkunst innehält. Wer glaubt, das Pulver sei hier bereits verschossen, wird eines Bessern belehrt, denn kaum anders entlarvt sich die zweite Hälfte von "Pyrogenesis". Das gnadenlos peitschende Titelstück, das dynamisch arrangierte "Scales Of Retribution", das von zarten Akustik-Klampfen eingeläutete, im späteren Verlauf jedoch explodierende "Summoning", sowie der geschlitzte Ohrwurm "The Architect" - sie stehen den ersten Tracks in nichts nach, im Gegenteil. "Pavor Nocturnus" und das finale "Ghost Of Aphellion" können, ohne sie jetzt unnötig zu sezieren, dieses Level locker halten. Letzterer erinnert wegen seines zähflüssigen Drive' durchwegs an die Schweizer Tryptikon (feat. Tom G. Warrior). Generell, und das ist ja die eigentliche Kunst an dieser Geschichte: Das Kollektiv schuf ähnlich dem Vorgänger die richtige Balance aus Eingängigkeit und Komplexität, aus Feinmechanik und Brutalität. Was für eine Machtdemonstration. Doch nicht etwa aus Norwegen, nein, aus dem kleinen Land im Gebirge! "Pyrogenesis" hat nicht nur sprichwörtlich das Feuer in sich, darüber hinaus sind es all die kleinen und versteckten Details, die am laufenden Band entdeckt werden wollen. Das Besondere daran ist allerdings, wie die Jungs um Frontmann Morgoth diese, durchwegs als technisch/progressiv zu bewertenden Elemente punktgenau und harmonisch ins Songwriting integrieren konnten, so dass am Ende dieser so wichtige Fluss nie abreißt und dem Barometer somit keine Pause gönnt. Ach ja. Den sogenannten Provinz-Mief haben Asphagor längst schon abgestreift, weshalb man sich vor Imperium Dekadenz und Konsorten sich ganz bestimmt nicht verstecken braucht. Fazit: Beeindruckendes Engagement aller Musiker, intelligentes Songwriting samt progressiven Anleihen, gekonntes Wechselspiel aus Mystik und Bedrohlichkeit, zu guter Letzt diese Leidenschaft/Intensität und als optisches Zuckerl ein kongeniales Artwork - zusammen gefasst: das hier ist ganz große Qualität! Erhältlich ist "Pyrogenesis" als reguläre CD, Vinyl, streng limitierte Collector's Box (exklusiv beim Label) und als Download. Trackliste
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