Wenn man jetzt die Liste aller Bands anführen würde, in denen Gitarrist Rogga Johansson mit an Bord ist, bliebe kaum Platz mehr für andere Infos. Weit über 40 (!) Betätigungsfelder müsste man aktuell aufzählen, ein kleines Puzzleteil davon ist die Deutsch-Schwedische Formation
Leper Colony, ein Trio, das von den Herrschaften Jon Skäre (drums) und Marc Grewe (vox, ex-
Morgoth) vervollständigt wird.
Mich persönlich freut es jedenfalls, dass man von Marc nach Jahren der Funkstille wieder was zu hören bekommt, mit
Discreation (VÖ im März) und
Insideous Disease gibt es ja weitere Bands, denen er seine unverwechselbare Stimme leiht. Wie auch immer. Das Debüt dieses Dreiers widmet sich mit Herz und Seele – was anderes hätte wahrscheinlich keiner erwartet – dem Oldschool Death Metal, wie man es deutlicher nicht praktizieren kann. Innerhalb der 33 Minuten kommen die guten alten Knaller von den Legenden
Death (
"The Surgial Undeadvors",
"The Human Paradox"),
Morgoth (
"Rapture Addict"),
Pestilence (
"Tar And Feathers") und
Slayer (
"Flesh Crawl Demise") zum Vorschein, welche unausweichlich und inoffiziell als „seelenverwandt“ durchgehen, den Begriff billig kopiert würde ich allerdings nicht bemühen.
Die auf den Punkt gespielten Kompositionen, die Intensität, der Punch, das Räudige, die morbide Stimmung – alles schon mal da gewesen, selbstverständlich! Aber es klingt nicht bei allen Kapellen derart tight – diese Routiniers wissen nur zu gut, wie der Hase läuft bzw. der Elch röhrt. Also: Originell oder innovativ tönt gewiss anders, bei diesem herrlich inszenierten Krawall verzeiht man jedoch diesen Schönheitsfehler.