Euphorie und Überzeugung sind relevant für gute Musik und gute Bands.
Tailgunner haben wohl beides. Talent muss aber auch sein. Ein
"bisserl Talent", um zu einer gelobten, lokalen Größe zu werden und in der eigenen Umgebung spaßige Liveshows zu liefern. Ein
"wenig mehr Talent", um über die regionalen Grenzen hinaus zu überzeugen und
"ganz ganz viel Talent", um richtig groß und eine ernstzunehmende Nummer auf der Weltkarte zu werden. Für
Tailgunner und ihre
"Crashdive"-EP wird sich das Pendel irgendwo zwischen
"ein bisserl" und ein
"wenig mehr" einpendeln.
Die Jungs könnten auf einschlägigen "Chains & Leather"-Festivals sicher eine gute Frühschoppenrunde liefern oder auch gern mal zum Fäuste recken beim Nachmittagsbierchen in brütender Sonne der Mainstage bitten. Die Open-Air-Dunkelheit und die Lightshow großer Fäuste recken werden sie trotz der hohen Iron Maiden-Affinität und des löblichen Vorhabens eine bodenständige Metal Scheibe im Schatten des großen Erbes der Jungfrauen zu liefern, eher selten erleben.
Dass
"Crashdive" trotzdem eine charmante und durchaus lässige EP ist, darf man gern behaupten.
"Guns For Hire" ist ein potenter Clubhit,
"White Death" lässt die Spandex-Kommune bangen und der nette Titelsong taugt in jedem Fall auch zur local-Hymne und Undergroundbombe.
Vielleicht entwickeln sich Tailgunner noch weiter und vielleicht schaffen sie es beim nächsten Mal, aus der zweiten Reihe herauszutreten. Aktuell sind sie der Inbegriff einer charmanten Durchschnitts-Briten-Metal Band, die man schnell kennenlernt, die man aber auch schnell wieder vergessen wird….