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Cover  
Threshold - Dividing Lines (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 18.11.2022
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
8.0
Zugegeben: richtig warm wurde ich mit Threshold erst seit dem Einstieg von Andrew McDermott. Als dieser 2011 viel zu früh verstarb, war der Split beider Parteien schon lange besiegelt. Die zweite Rückkehr von Großmeister Damian Wilson (1996 – 1997 / 2007 – 2017 bzw. mittlerweile bei Arena in Lohn und Brot) brachte via "March Of Progress" einen Spätklassiker der Briten hervor, ehe nach dem Release von "For The Journey" erneut die Trennung folgte. Glynn Morgan vermag für einige Wilson Fans die entstandene Lücke bei Threshold nicht gänzlich zu schließen, doch was soll’s? Der Mann versteht sein Hand- bzw. Mundwerk und ist meiner Meinung nach absolut würdig für diesen Posten, sang er ja bereits den Doppeldecker "Legends Of The Shires" (2017) und den Zweitling "Psychedelicatessen" von 1994 ein.

Entscheidend wie so oft ist das Geschick im Songwriting, für welches seit jeher das Chef Duo Karl Groom/Richard West sich verantwortlich zeigt, was auch die Kompetenz an den Reglern miteinschließt. Und da lassen die beiden wie gewohnt nichts anbrennen. Zu melodisch, zu kompakt, zu energisch, vor allem zu Hook-sicher zeigen sich Threshold im Jahre 2022. Das insgesamt zwölfte Album vereint ziemlich alle essentiellen Attribute dieses eingeschweißten Quintetts. Mit zwei symptomatischen Ausreißern über 10 Minuten, namentlich "The Domino Effect" und "Defence Condition", wird das Prädikat Progressive Metal Band amtlich ausgeschmückt, doch das Kollektiv aus der Grafschaft Surrey beherrscht auch die Eingängigkeit wie aus dem ff. Speziell die Single-Auskoppelungen "King Of Nothing", "Complex" und "Silenced" stehen dafür Pate, obschon der flotte Opener "Haunted" fast schon zu routiniert um die Ecke biegt. "Hall Of Echoes" und "Let It Burn" sind zwar keine typischen Single-Kandidaten, verdienen aber zumindest das Prädikat eines majestätischen Ohrwurms, da sie Tiefe, Drive und Dramatik nahtlos vereinen.

Die Gratwanderung, Verspieltheit und Kontrastsequenzen so zu kombinieren, als dass am Ende ein homogenes Produkt samt grenzenlosem Flow steht, darin liegt die wahre Kunst. "Dividing Lines" verkörpert diesen Spagat beispiellos und ist absolut auf Höhe der Zeit. Ach was. Überhaupt bürgen Threshold wie kaum eine andere Truppe dieses Planeten für solche Qualität seit vielen Jahren mit beängstigender Kontinuität.

Trackliste
  1. Haunted
  2. Hall Of Echoes
  3. Let It Burn
  4. Silenced
  5. The Domino Effect
  1. Complex
  2. King Of Nothing
  3. Lost Along The Way
  4. Run
  5. Defence Condition
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