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8.5
Es gibt Typen, die sind zu gut für diese Welt. Wolfgang "Wolli" Schmidder ist so einer. Kennengelernt haben wir uns eigentlich über den Tierschutz. Er hat nicht nur mit seiner Band Mother`z Boyzz bereits für Projekte gespendet, die wir mit unserer Charity Heavy Metal Pets www.heavymetalpets.rocks unterstützen, sondern hat von einer befreundeten Tierschützerin sogar einen Hund adoptiert. Joschi, so der Name des Hundes, ziert auch die Innenseite der schicken Slimcase-CD von "Strange, Lost & Familiar Places", dem ersten Album von Wollis Soloprojekt WALKIN‘ WOLF.
Das Cover zeigt einen dieser sogenannten "Lost Places", auf der Rückseite ist eine Flussaue zu sehen, beides sicher aufgenommen in Wollis Heimatstadt Köln, denn der Junge ist ein Kölsche Original und hat in seinem bewegten Leben wohl schon so manchen merkwürdigen Ort in und um die Domstadt herum besucht und vielleicht sogar dort musiziert. Dazu benötigt er eigentlich nur seine Gitarre und seine gut geölte Stimme, denn der WALKIN‘ WOLF ist auf diesem Album rein akustisch unterwegs. Der Multiinstrumentalist bedient hier zudem Mandoline, Banjo, Keyboards und Percussion. Bei ein paar Tracks sind zudem Gastmusiker zu hören, wie zum Beispiel Lutz Meißner am Akkordeon. Ihr seht, es geht hier um handgemachte Musik, die ohne den großen Wumms, der ja gerade hier im Lande in aller Munde ist, auskommt, dafür aber aus dem Bauch kommt und direkt ins Herz trifft. Man muss kein großer Blues-Fan sein oder ein Faible für Western- und Country-Musik haben, um "Strange, Lost & Familiar Places" zu mögen. Songs wie der Opener ‚When The Sinner Is The Saint‘, das stimmungsvolle ‚Wintertime‘ oder das rührende ‚Tears Have No Color‘ funktionieren in der rauchigen Eckkneipe genauso gut wie auf einem Spaziergang durch die Natur. Der WALKIN‘ WOLF oder auch ‚Wayfaring Stranger‘ entführt dich in aller Herren Länder: Indien (‚Mumbai Blues‘), Spanien (‚Cabeza Cuadrada‘) und natürlich die USA (‚Cowboy’s Applepie‘). Was mir neben der stimmungsvollen Instrumentierung und Wollis angenehm sonorer Stimme unheimlich gefällt, sind die witzigen und teilweise sehr bissigen Texte. So geht es im fröhlichen ‚We`re Leaving Home‘ offensichtlich um Kriegsflüchtlinge und beim ‚Trash Talker Blues‘ um die Dummschwätzer, die einem leider viel zu oft begegnen und denen hier so richtig die Leviten gelesen werden. Und wenn es wie in ‚No Flowers For My Grave‘ oder ‚Sarah’s Lullaby‘ dann richtig persönlich wird, unterstreicht das nur die Authentizität dieses Albums. "Strange, Lost & Familiar Places" macht einfach tierisch Spaß und wer noch mehr Anspieltipps benötigt, dem seien ‚Lucky Lemon Haze‘ und ‚Go Down‘ ans Herz gelegt. Danach reicht eine kurze Mail an den Meister höchst selbst, um diesen Silberling zu bestellen: info@walkin-wolf.de. |
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