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8.0
Sechs Jahre ist es her, dass The Cult mit "Hidden City" (zum Review) großes Understatement zu zeitlos guter Musik gemacht haben. Erwachsen, souverän und charismatisch klingt nun auch die elfte Studioscheibe der Briten, die immer groß, sagenumwoben und kultig waren, die aber irgendwie auch nie wirklich ganz große Superstars werden (s)wollten. Mir persönlich war das immer egal. Alben wie "Sonic Temple" (zum Classic), "Ceremony" oder "Love" waren, sind und bleiben sensationell, eigenständig und klasse. The Cult haben ihre ganz eigene Aura erschaffen, die sich mit keiner anderen Band vergleichen lässt und vor Allem in ihren nunmehr doch reifen Jahren, verstärkt sich diese Note offensichtlich noch intensiver als bisher.
Betont düster, auffällig spirituell und betörend und gewohnt unaufgeregt klingt "Under The Midnight Sun" und genau das macht es so anziehend und bittersüß. Wer einen offensichtlichen Hit sucht, der sucht vergebens. Die sinnliche Aura ist es, die dieses düstere Rock-Album so magisch macht. Intensive Soundgebilde zwischen hartem The Cult-Rock, bluesigen Roots und elegischem Goth-Pop, eingängige Melodieführungen und die markanten Ian Astbury-Vocals machen bereits den Opener "Mirror" zu einem unscheinbaren Ohrwurm, fernab gängiger Hitmuster. The Cult zeigen sich auf "Under The Midnight Sun" kompakt wie lange nicht. Durchhänger sucht man vergeblich. Im Gegenteil, wer sich in mystische Songs wie "Vendetta X", die ausufernde Power-Ballade "Knife Through Butterfly Heart" oder das geradezu hypnotisch straighte "Give Me Mercy" fallen lässt, der wird sehr rasch erkennenden, wie vereinnahmend und gut das neue Werk der Herren Astbury/Duffy geworden ist. Der finale, orchestrale Titelsong mit seiner beschwörend ätherischen Note ist da nur der andächtig gelungene Abschluss der Szenerie. "Under The Midnight Sun" ist ein reifes und wunderschönes The Cult Album. Ein Album ohne ganz großen Hit und ohne Arenarock-Attitüde, dafür mit umso mehr vereinnahmender Aura. War der Vorgänger noch die ehrliche und bodenständige Rock Scheibe ohne Schnickschnack, die einfach nur mit verdammt coolen und guten Songs überzeugt, so ist es bei "Under The Midnight Sun" noch viel mehr von dieser spirituellen, großen Atmosphäre, die es zu einem zeitlos guten, vollkommen eigenständigen Werk einer großen Band macht, die niemandem mehr etwas beweisen muss. Für die heutzutage nicht mehr ganz übliche knappe Spielzeit von 35 Minuten, gilt das, was auch früher schon galt: Lieber eine klasse halbe Stunde, als eine lauwarme volle Stunde oder mehr… Trackliste
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Reviews
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