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7.0
Unfassbare 33 Jahre liegen zwischen dem letzten Studiowerk "Think This" und dem so herbei ersehnten Comeback-Album "Dis Morta". Einzig verbliebenes Mitglied der Originalformation ist Saitenhexer Josh Christian, der nach etlichen Personalrochaden nun endlich ein festes Line-Up zusammen hat, bei dem der Sängerposten sicher eine heiklere Entscheidung war als die restlichen Stellenvergaben, nachdem er auf Charles Sabin (zuletzt 2017 – 2018) und Mike Sanders (zuletzt 2013 – 2016) nicht mehr zurück greifen konnte. In welche Richtung die neuen Toxik Tracks tendieren, konnte man dank der Compilation "III" aus dem Jahre 2018 erahnen, natürlich unter anderem deshalb, weil hier bereits Shouter Ron Iglesias seine Fähigkeiten zumindest auf CD 3 bewies. Fairerweise muss man dazusagen, dass dieser Kerl mit Anfang Dreißig bestens im Saft steht, um die hohen Ansprüche (im doppelten Sinn) in der toxischen Welt zu erfüllen.
Abgesehen vom straighten Track "Power", der Wochen lang im Netz als perfekter Anreger für "Dis Morta" diente, war es eine schwere Geburt, in die Materie von Toxik 2.0 einzudringen. Bei allem Engagement der vertretenen Musiker, die sicherlich eine Menge Herzblut vergossen, wirken hier einige Tracks äußerst hektisch (z.B. "Hyper Reality"), ja fast zerfahren – ein Schelm, wer glaubt, Josh Christian wäre dieser Umstand, oder anders gesagt, die Intention, den Hörer aus der Reserve locken zu wollen, nicht bewusst gewesen. Es mag sich wie eine typische Vitamin B Bombe (Sonderstatus/Loyalität/Verständnis) lesen, aber die Scheibe zündet in der Tat nur zäh. Indes: Beim World-Circus-Signature-Lead von "Feeding Frenzy" holt einem der Charme von einst zumindest kurzfristig ein. Dass der Tross nur von der eigenen, goldenen Vergangenheit profitieren will, stimmt in diesem Zusammenhang jedoch auch nicht. Sozialkritische Texte sind nach wie vor ein heißes Thema, welche wiederum durch Verbalattacken des Fußvolks ("The Radical") zusätzlich angeheizt werden. Bei "Devil In The Mirror" glaubt man schon die zweite Toxik-Ballade nach "There Stood The Fence" zu hören, doch das Stück mausert sich schnell zu einem mächtigen Brecher, der gut und gerne auf "Think This" verewigt sein könnte. Die harte Nuss namens "Dis Morta" ist bis heute nicht ganz geknackt, Songs wie "Creating The Abyss" oder "Chasing Mercury" wirken - so blöd es klingen mag - unnahbar. Und was das Kapitel Soundmix betrifft, ist das Endergebnis bedauerlicherweise keineswegs üppig ausgefallen, im Gegenteil: es fehlt der komplette Punch. Ich tue mich – Stand: jetzt – schwer, in Euphorie zu verfallen. "Dis Morta" klingt samt neuem Frontmann absolut nach Toxik, ist alles andere als langweilig, doch gänzlich erschliesen will sich das Comeback auf Konserve nicht. Trackliste
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Reviews
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