Heutzutage läuft die Bemusterung ja fast komplett über Downloads, ab und zu kommt mal eine CD per Post. Umso bemerkenswerter ist es, wenn man von der Künstlerin persönlich einen noch dazu signierten Tonträger in die Hand gedrückt bekommt. So geschehen, beim
KIT-Rising-Festival in Würzburg. Zu verdanken habe ich das Ganze in erster Linie meinem Kumpel Fabian Zeitlinger, der sich im Gegensatz zu mir sehr gut in der fernöstlichen Metal-Szene auskennt und mir die japanische Sängerin Saeko Katamae bei jener Gelegenheit vorstellte. Da ich Fabis Vorliebe für
Nippon-Metal nicht unbedingt teile, war ich zunächst ein wenig skeptisch, zumal der Gute mich bei einem Besuch in seinen Gemächern mal einen ganzen Tag mit unseligen japanischen All-Female-Bands gequält hatte.
In diesem Fall bin ich ihm aber sehr dankbar, denn
"Holy Are We Alone" ist ein wirklich bemerkenswertes Konzeptalbum, auf dem
Saeko sich auf eine kleine Weltreise begibt und bei jedem Song landestypische Charakteristika verarbeitet. So wird der ’Japan: In My Dream‘ auf Japanisch eingeleitet und in ‚UK: Never Say Never‘ eine
"What shall we do with a drunken sailor"-Passage eingebaut. Außerdem werden immer wieder einheimische Instrumente verwendet, was dem Album eine sehr große Bandbreite und ganz viel Abwechslungsreichtum verleiht. Dafür, dass musikalisch nichts anbrennt sorgen, neben Saeko (Vocs/Keys) selbst, der
Rhapsody Of Fire-Bassist Alessandro Sala, der
Trick Or Treat-Gitarrist Guido Benedetti und Drummer Michael Ehre, der normalerweise bei
Gamma Ray und
Primal Fear in Brot und Lohn steht.
Man merkt
"Holy Are We Alone" zu jedem Zeitpunkt an, wieviel Leidenschaft und Herzblut dahinterstecken, so dass der im Booklet formulierte Wunsch der Künstlerin, dass die Musik die Herzen der Hörer bewegen möge, zumindest in meinem Fall in Erfüllung geht.
Domo arigato, Saeko!