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8.0
Was tun in solchen Tagen, da der gemeine Mann nur mehr zur Sojamilch greift und sein Muskelwachstum vollends vernachlässigt? Jeder möchte Dichter und Denker sein, bringt es zu einem mageren Abschluss, liest vielleicht mal Lovecraft und vergisst darüber hinaus den Schwung des Schwertes und der Langhantel; kein Wunder, dass die Heere weinerlicher Bands, die mit halbem Wissen soziale Kritik zu üben versuchen, stetig wachsen – doch wie weggefegt scheint einem diese traurige Realität, wenn Eternal Champion in IFBB-reifen Posen "I am the Hammer" skandieren.
Ja, "The Armor of Ire" war ein ganz vorzügliches Debüt, das das Nackenfleisch so prall macht, wie es die Nackenhaare von Whimps aufzucken lässt, doch vier Jahre ohne besondere Aktivität lasten auch auf einer in ihrem Part der Szene so heiß geliebten Band schwer; ein Paukenschlag muss her und "Ravening Iron" soll genau so einer sein. 37 Minuten werden einem für die Wartezeit gegönnt, großzügig sind Eternal Champion wie schon zuvor wirklich nicht. Immerhin passt das Albumcover in den Kontext – und vortrefflich, wie es salzige Tränen in die Augen schmächtiger Musikjournalisten trieb, die bei solch unkorrekter Obszönität verschwitzt aufjaulen. Eine gute Grundlage für einen weiteren Triumphzug? Der Beginn von "A Face in the Glare" klingt vertraut, als würde man nach langer Zeit wieder mit einem guten Freund den Squat Rack im Gym besetzen. Die Riffs stimmen, die Produktion klingt wie einst, die Hall-belegte Stimme des Kriegerkönigs Jason Tarpey verrichtet ihr Werk so solide wie man sie kennt. Und doch, etwas fehlt. Ist es der Überraschungseffekt des Debüts, nach einer so langen Durststrecke ohne maskuliner Wertmusik? Hat sich im Bereich des Fantasy-orientierten Epic Metal zu viel getan, ist die Konkurrenz zu unüberhörbar geworden? Sind Visigoth, Smoulder, Gatekeeper und Legendry zu eifrig im Feld, sodass das Fehlen des Champion-Fünfers nicht merklich wird? Der Titeltrack "Ravening Iron" gleicht dem seines Vorläufers, "Skullseeker" geht als der kleine Bruder des eingangs genannten Hammers durch, "Coward’s Keep" ist nicht so heavy, wie es das wohl gerne wäre, nur "Banners of Arai" ist ein Streitwagen von erhoffter und ehrlich gesagt auch erwarteter Wucht. Scharf ist es immer noch, das Schwert vom Eternal Champion. Kein Zweifel, dass mit solcher Musik im Hintergrund Östrogen geblockt wird und man wächst wie auf einer Prohormon-Kur. Allein, "Ravening Iron" ist Dienst nach Vorschrift und zu keiner Zeit das Album des Jahres, das sich so viele von dieser großen Band versprachen, die den Underground so tatkräftig vertritt (Freunde des Streams werden bitter weinen, wenn sie sehen, dass weder Spotify noch Itunes die Schlachthymnen anbieten). Wenn man über die titanischen Erwartungen hinweggehen-und sehen kann, bekommt man ein starkes Album, das nicht zuletzt da ansetzt, wo Manowar sich einst haben gehen lassen. Trackliste
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