Wenn der Hartwurst-Konsument nicht ausschließlich dem Doom Genre verfallen ist, zudem klassischen Heavy Metal als gesunde Basis, jedoch nicht als Allheilmittel im Sinne des Scheuklappenprinzips begutachtet, sollte er
Spirit Adrift auf seinem Radarschirm haben, zumindest dann, wenn da noch ein paar Sludge-Gewürze im Lauschlappen willkommen sind.
Das dritte Werk der US Amerikaner
Spirit Adrift liegt eben in der goldenen Mitte jener Dreifaltigkeit und versprüht zwischen all den Noten, Skalen und Beats ein überaus warmes und rockiges Flair, in dessen Sog gewisse Retro-Feelings aufsteigen. Die ein oder andere Referenz lässt sich natürlich kaum leugnen, so z. B.
Black Sabbath (
"Astral Levitation"/
"Cosmic Conquest") gleich zu Beginn des Albums, oder ein Hauch
Riot beim galoppierenden
"Harmony Of The Spheres". Die Gitarrenarbeit mag jetzt nicht sonderlich originell wirken, ist aufgrund seiner latenten Verspieltheit aber trotzdem ein klarer Pluspunkt auf
"Enlightend In Eternity". Die Songs selbst? Die machen ansatzlos Spaß. Also bei weitem mehr als die halbe Miete. Das treibende
"Stronger Than Your Pain" sticht diesbezüglich am meisten heraus und ist somit die stärkste Visitenkarte des Albums.
Nate Garrett’s Stimme ist passenderweise nicht nur kraftvoller Natur, sondern besitzt daneben das nötige Maß an Charisma für diesen Genre-Mix. Sein kongenialer Counterpart, Trommler Marcus Bryant, komplettiert die Chose mit Lässigkeit und Drive, sprich: nicht zu technisch, dafür umso galanter auf den Punkt gespielt.