Finnland und Doom Metal, eine im besten Sinne traurige Romanze, in der die Stimmung des einen Partners auf den anderen umschlägt und wieder zurückfindet. Aus dem Land des schwermütig-bizarren Reverends melden sich die nicht mehr ganz jungen
Astral Sleep, die schon seit den frühen Jahren des Jahrtausend aktiv sind –
"Astral Doom Musick" verspricht der Titel des neuen Albums und dass es auf dem dritten Werk genau das geben wird, daran besteht kein Zweifel.
Tatsächlich ist der mitschwingende astrale, psychedelisch-introspektive Part gar nicht bestimmend für die Musik, stattdessen gibt es eifrige Schüler der
Gates of Slumber, die klassische Doom-Töne mit Ansätzen des Heavy Metal verbinden, ohne dabei das Gaspedal zu liebkosen. Bei vier Titeln, die es auf eine Dreiviertelstunde bringen, hätte jedes andere Ergebnis sicher auch überrascht. Der Einstieg mit
"Vril" ist sehr stark, auch wenn man sich wünscht, die Band hätte sich ganz für den Klargesang entschieden. Für Puristen, die
Candlemass lieber hören, als
The 11th Hour, könnte das negativ ins Gewicht fallen, ganz besonders beim noch viel Death-gewichtigeren
"Schwerbelastungskörper" (fun fact: mit Englisch, Finnisch und eben Deutsch sind drei Sprachen auf die vier Lieder verteilt, wobei man beim Deutschen wohl deshalb zum Gutturalen griff, um von linguistischen Schwierigkeiten abzulenken).
"Integratron" bewegt sich im Stimmungshorizont von
Solitude Aeturnus und
"Aurinko ja Kuu" ist niederschmetternd wie die Verwandten im Geiste von
Witchsorrow.
Die Gesellschaft, in der sich Astral Sleep bewegen, ist sicher eine noble und doch muss man hervorheben, dass die Gruppe einen recht eigenen Sound auffährt. Mit solcher Musik ist leider kein Platin zu holen, doch größtmöglicher Erfolg ist dem Quartett, das mit "Astral Doom Musick" sein bisher bestes Werk abliefert, von Herzen zu wünschen.