Da muss man erst zwei oder sogar dreimal hingucken, wenn man dieses Album anhört und zu seiner Verwunderung feststellen muss, dass es auf No Remorse erscheint. Denn in das traditionelle Metal-Roster der Griechen wollen die Schweden von
Lord Of Light mit ihrem Debüt
"Morning Star" nicht so recht reinpassen.
Vielmehr wird hier sehr Keyboard-lastiger Prog Metal geboten, welcher verdammt leichtfüßig daherkommt und in seinen besseren Momenten an Magellan oder Horizon`s End erinnert. Geschickt jongliert Mastermind Nicklas Kirkevall zwischen lang ausschweifenden Kompositionen wie ‚Ballad Of The Righteous‘ und kurzen Versatzstücken wie ‚History‘ (toller Kanon!), die
"Morning Star" unheimlich auflockern und nie langweilig werden lassen. Oder man nehme den lakonisch beginnenden Titeltrack, der sich in einen wahren Rausch steigert. Die üblichen Vorwürfe der Verkopftheit und Langatmigkeit im Prog-Sektor ziehen hier nun wirklich nicht! Sehr cool auch, wenn Nicklas, der sowohl Gitarre als auch Keyboards bedient, sich halsbrecherische Duelle mit sich selbst liefert, so wie zum Beispiel in ‚Candlelight‘. Insgesamt also eine weise Entscheidung von No Remorse, dieses Schmuckstück, welches bereits letztes Jahr digital herauskam, zu lizensieren und das eigene Spektrum damit um eine neue Note zu erweitern.