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Keine Wertung
Ein Geständnis zur Einordnung: im Gegensatz zu unserem Chef pflegte ich Danzig nie in der obersten Gunst meiner musikalischen Welt zu halten, manche sagen ihm ja ein intimes Verhältnis zum ehemaligen Misfits-Sänger nach. Nichtsdestoweniger sind die ersten seiner Soloalben durchweg voll mit Hits und auch das spätere, unter Fans seltsam verschriene Werk, braucht sich in der nächsten Reihe nicht verstecken – alles solides Material, mal stärker ("Deth Red Sabaoth"), mal chaotisch ("Black Laden Crown"). Eine Fanfiction betrifft den Gesang des sogenannten Schinkengottes, dessen Stimmfarbe an den späteren Elvis erinnert – und endlich, nach Jahrzehnten, kommt er der wiederkehrenden Bitte nach, sodass wir nun "Sings Elvis" vor uns haben.
Schwer zu sagen, wie man das Coveralbum bewerten soll. Daher zum Einfachsten: die Songauswahl ist absolut grandios – keine viel zu nahe liegenden Hound Dogs oder Blue Suede Shoes, dafür die elegante Tiefe eines Kenners mit Top-Titeln aus allen Phasen des Meisters aus Mississippi, von Blues ("Lonely Blue Boy") über Country ("One Night") zu Pop ("Loving Arms") und mehr; alle Facetten werden abgedeckt. Wenn man die Originale nicht kennt, oder nicht regelmäßig hört, ist "Sings Elvis" eine sehr charmante Sache mit etwas altbackener, trotzdem oder deshalb passender Produktion. Einem großen Elvis-Fan werden sich bei den Interpretationen von Glenn Danzig hingegen die Ohren kringeln: der Gesang liegt Welten unter dem des Originals, ist durch die Jahrzehnte im Business etwas abgekämpft, hätte aber auch zu Höchstzeiten außer des ähnlichen Klanges nicht Äquivalent zum King gestanden. Das wird schmerzlich umso klarer, wenn man Original und Tribut nach einander hört. So handelt es sich um eine nicht würdelose und sicher auch nicht sinnlose Veröffentlichung; "Sings Elvis" ist Danzig-Fanservice, der irgendwann einfach kommen musste. Eine schöne Erweiterung für die Playlist, doch der neutrale Fan täte besser daran, das Ursprüngliche durch die Wohnung schallen zu lassen. Trackliste
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Reviews
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