Es gibt kaum ein Genre, in welchem das Dreikronenreich Schweden nicht sattelfest aufgestellt ist. Das trifft zwangsläufig auch auf das Darkwave / Gothic Rock Metier zu. Während meine geheimen Linpöking-Lieblinge
Dead Soul (
"The Sheltering Skys") länger nichts mehr von sich hören ließen, platzen plötzlich wie aus dem Nichts die 2012 ins Leben gerufenen Stockholmer
Then Comes Silence mit ihrem fünftem Longplayer ins lichtarme Gehege, als ginge es darum, diese vernachlässigte Stilrichtung mit einem Rundumschlag zu reaktivieren.
Nachdem vielleicht nicht gänzlich überzeugenden Album
"Blood", dem einmaligen Nuclear Blast Output von 2017, laufen für das schlicht betitelte
"Machine" alle Fäden nahezu perfekt zusammen. Eingängige, von einer arschcoolen und nicht minder unheilvollschwangeren Attitüde durchzogene Songs, die Zitate von
The Cure und den
Sisters Of Mercy gekonnt auf einen Nenner vereinen. Virtuosität spielt nur eine untergeordnete Rolle: Die Jungs wissen weit mehr mit Stimmungen zu spielen, fast schon federleicht Dynamik zu erzeugen. Songs wie
"We Lose The Night",
"Devil",
"I Gave You Everthing" und
"Ritual" gehen richtig geschmeidig ins Ohr und versprühen obendrein ein dezentes Industrial-Gänsehaut-Feeling. Der Genre-typische Sprechgesang von Alex Svenson-Metés rundet das Gesamtpaket lückenlos ab.
Obschon gegen Ende eine gewisse Gleichförmigkeit des elf-teiligen Liedgutes auszumachen ist, überzeugen
Then Comes Silence letztlich mit ihrer kunstvoll-effektiven Darbietung, wodurch eine charmant-kribbelige Atmosphäre binnen Sekunden entsteht.
"Machine" kommt vielleicht ein paar Jahrzehnte zu spät aus dem Zwinger, aber am Ende zählt die Qualität. Und die passt hochgradig!