Aus Wuppertal kommen Kapitän Falo Faltu und seine aus dre weiteren Matrosen bestehende Mannschaft der Piraten Fregatte. Ohje, Piraten? "Klischee", "Ausgelutscht", "noch eine Running Wild Kopie"? Diese und ähnliche Gedanken schießen sicher nicht nur mir beim betrachten des Bandnamens und der Fotos von "Captain" Falu (Vocals/Guitar), "Quartermaster" Accu Becher (Guitar), "Gunner" Carl Clover (Bass) und "Powder Monkey" Hans Heringer (Drums).durch den Kopf. Alle schon im etwas fortgeschrittenen Alter, lehren mich die Altmatrosen aber eines deutlich Besseren. Kein typischer, vornehmlich aus der Hansestadt kommender, Teutonen Stahl wird geboten, sondern richtig guter, klassicher, rauer und überzeugender Hardrock mit richtig guten Songs und Melodien.
Abwechslung wird hier sehr groß geschrieben. Mit z.B dem treibenden und rotzigen
"Ride It On", dem schönen tragenden und gefühlvollen
"All Alone" (erinnert mich öfters an Alice in Chains) oder dem flotten und etwas bluesig angehauchten Opener
"My Name", sind viele verschiedene Songs auf
"Pirates In Black" gelandet, die dieses Album zu einem echten kleinen Geheimtipp in Sachen unaufgeregtem, klassichen Hardrock ohne Keyboards und sonstigem Firlefanz werden lassen.
Der für mich beste Song der Scheibe,
"Ahab", zeigt darüber hinaus auch das gekonnte Spiel mit verschiedenen Atmosphären. Der Wechsel zwischen Spannung und Fröhlichkeit, incl. Piratenchor, machen diesen Track mit seinem starken Riff zu meinem persönlichen i-Tüpfelchen des Albums. Hier sind wirklich erfahrene und gute Musiker am Werk, die zum Ende noch mit
"Black Hole" zeigen, wie gefühlvoll sie sein können . Ein richtig starker Abschluss.
Fazit: Wer ein solides, gut produziertes und wirklich ansprechendes Hardrock Album will und sucht, der ist hier richtig. Ich befürchte leider, der Bandname und das etwas irreführende Image, auch wenn textlich durchaus dieses Thema verarbeitet wird, könnte den Vierer etwas von der Aufmerksamkeit kosten, die er verdient hätte.