Die Entdeckung 2019 ist spät erfolgt und ausschließlich meinem geschätzten Soundkollegen und Freund Andy geschuldet. Hätte Anderson seinem Jahrespoll nicht dieses traumhaft schöne Kleinod vornan gestellt, wäre es in unserem Haushalt unentdeckt geblieben.
Wer sein Leben ausschließlich in Härtnergefilden erleben will, der kann hier gleich aufhören weiter zu lesen. Rock oder Metal stehen trotz der kristallklarer Gitarrenakzente nicht am synthischen Dunkelkleide der Texaner. Riffs gibt es hier nicht.
Cigarettes After Sex sind eine Ambient-Pop-Band. Ich nenne es
düsteren, melancholischen Dream Pop, was die drei Herren aus dem Süden der USA zelebrieren. Eigentlich vollkommen konträr, dass eine Band aus solch geografischen Gefilden solche Emotionen verbreiten kann und die
"old-school"-Republikaner in El-Paso werden vermutlich bereits seit Jahren mit Pfeil und Bogen in der Hand die Häuser der Jungs belagern. Uns kann das egal sein.
Es hat 2019 mit Sicherheit kein weiteres Album mit so großer Emotion und düsterer Schwermut gegeben. Pure Schönheit ist es, die
Cigarettes After Sex in ihre traumhaften Lyrics über Liebe, Romantik und Sexualität verpacken. Herausgekommen ist eine
dichte, harmonische Melancholie-Düster-Pop Reise, die einen von der ersten Sekunde an zum Träumen an die Hand nimmt und ganz große Gefühle offenbart. Verträumt, sphärisch, elegisch. Ein düster schönes, höchst emotionales Album, das vom ersten bis zum letzten Ton fesselt und mit seiner avantgardistischen Aura verführt und bei dem man, ob seiner traumwandlerischen Dichte, keinen Song vor den anderen stellen muss.
Wer’s nicht glaubt, dem sei das untenstehende Video zu
"Don’t Let Me Go" wärmstens empfohlen. Eine bessere Platte für die dunkle Jahreszeit gibt es momentan wohl kaum…