Humungus war der böse Anführer dieser Endzeit Motorradgang aus dem Mad Max Streifen in den 80-er (Danke an Kevin Lukitsch, den wandelnden Filmexperten). Ganz so übel gelaunt ist das Quintett aus Virginia, genauer gesagt aus Richmond, dann aber doch nicht. Nach 2 Ep's und dem starken Vorgänger
"Warband" von 2015, legen die Amerikaner nun mit
"Balls" schon das nächste dicke "Ei" ins festlich geschmückte Weihnachtsnest.
Humungus stehen in erster Linie für rauhen aber melodischen Thrash Metal der alten Sorte, geschmückt mit den typischen Trademarks des US-Metals und einer kleinen Prise NWOBHM. Das man an diesem Bandeigenen Rezept auch gar nichts ändern will oder kann, zeigt man mit dem letzten Song der Scheibe, der den passenden Titel
"Thrash Like A Dino" trägt.
Shouter Jack Bauer singt, schreit und ächzt nach allen Regeln der Kunst, gerade so wie es der jeweilige Song verträgt. Zu dem bereits vom letzten Album bekannten Gitarrist, Peyton Gregory, gesellt sich auf
"Balls" der Rhythmusgitarrist Joseph Granger neu hinzu. Ebenfalls neu hinzu kam Bassist Wayne Pompey, der angenehme Akzente setzt und gut hörbar in den Gesamtsound von
Humungus integriert wird.
Insgesamt geht man noch etwas abwechslungsreicher, aber auch ein Stück härter und teilweise auch schneller, als noch bei
"Warband" zur Sache.
Highlights und Anspielempfehlungen sind für mich , das im US Metal angesiedelte
"Beam Of Light", der an harte
Vicious Rumors oder
Artillery erinnernde Banger
"Shadow Creeper" und
"Night Bullet", wo Bauer zeigt, dass er auch in hohen Stimmlagen gut bestehen kann.
Für alle Metaller die auf Tradition und Old School mit Eigenständigkeit stehen, sind
Humungus, auch aufgrund ihres Auftretens, (die Band nimmt sich selbst nicht immer so ernst) mehr als nur ein Geheimtipp.