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8.5
Hinter dem unscheinbaren Etikett steckt niemand geringerer als Goldkehlchen Mats Levèn. Sein unbestritten hochkarätiges Mitwirken bei namhafteren sowie weniger namhaften Combos reicht von Abstract Algebra über Swedish Erotica bis Yngwie Malmsteen und könnte bei genauerer Aufzählung aller Aktivitäten drei Karrieren eines Akkordrockers auskleiden. Der nach wie vor sehr gut aussehende Schwede (Bj. 1964) hat sich für das Projekt Skyblood ausnahmsweise keinem Hauptsongwriter untergeordnet, nein, präsentiert er doch 2019 sein ganz eigenes Früchtchen, bei dem er abgesehen von den Gesangsparts sämtliche Instrumente selbst bediente sowie alle Arrangements im Alleingang bewerkstelligte.
Ganz ohne fremde Hilfe (unter anderem Szenegrößen wie Marcus Jidell, Snowy Shaw und Martin Axenrot) entstand "Skyblood" nicht, das tut der imposanten Handschrift des Chefdenkers allerdings keinen Abbruch. Selten zuvor hat sich ein Künstler jenes Genre bzw. der Neuzeit dem vertonten Drama so entfesselt, leidenschaftlich und impulsiv gewidmet wie hier. Dieses Album besitzt eine ergreifende und postapokalyptische Soundtrack-Kulisse und ist im selben Atemzug derart heavy und kraftstrotzend, wie man es sich bestenfalls erträumen kann. Reminiszenzen zum 2018er Hammer "ReVertigo" (Review), der Kollaboration von Mats und Treat Klampfer Anders Wikström, sind schon mal da und dort vor Ort – und ja, selbstverständlich profitiert auch "Skyblood" von einem Klangbild, das nicht druckvoller und glasklarer durchs Gehege blasen könnte. Dies soll jedoch keineswegs darüber hinweg täuschen, wonach hier in allen neun Songs viel Herzblut vergossen wurde und jede Tonabfolge nach wohltuender Inspiration riecht. Das betrifft ebenso die Songstrukturen, die sich gelegentlich außerhalb der ausgelatschten Komfortzone bewegen. Über die gesanglichen Fähigkeiten des Multitalents muss man sowieso keine großen Worte verlieren – der Mann tobt sich aus wie selten zuvor! Als weitere Orientierungsquelle könnte man die Dänen von Beyond Twilight heran ziehen, bei denen ein damals noch eher unbekannter Herr namens Jorn Lande ähnlich expressionistisch zwischen Genie und Wahnsinn zu Werke ging. Berstende Spannungsbögen und prickelndes Düsterfeeling schleichen beinahe inflationär um die Ecke, im Gegenzug wurden Gitarrensolos äußerst sparsam eingepflanzt – das wäre bei diesem Spektakel ohnehin zu viel des Guten gewesen. Entwarnung also für die Spartaner unter der Hörerschaft: Alles wirkt innerhalb dieser 47 Minuten herrlich homogen, alles sitzt punktgenau, alles kommt der Perfektion verdammt nahe – so und nicht anders lasse ich mir Moderne und Bombast gefallen! Trackliste
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