The Last in Line,
Vivian Campbell,
Vinni Appice und
Jimmy Bain, wer bekommt ernsthaft keine Gänsehaut oder Freudentränen in die Augen, wenn er diesen Begriff und diese Namen liest? Benannt nach dem 2.
Dio Soloalbum, auf dem alle Drei genannten mitwirkten, hat man vor 3 Jahren
Last in Line gegründet um noch einmal gemeinsam Musik zu machen. Ergänzt durch
Andrew Freeman am Mikrofon, wurde das Debut Album
"Heavy Crown" eingespielt und bekam durchweg gute Resonanzen. Leider verstarb
Jimmy Bain (R.I.P.) noch vor der Veröffentlichung. Da Jimmy selbst aber sehr viel Herzblut in "LiL" gesteckt hatte, wurde (nicht nur deswegen) beschlossen, trotzdem weiterzumachen, das Album zu veröffentlichen und eine Tour (u.a. mit Saxon und Megadeth) zu spielen. Mit Basser
Phil Souzan (ex-Ozzy) hatte man zuvor auch einen mehr als würdigen Ersatz gefunden, der sich dieses mal sogar schon beim Songwriting beteiligt hat.
Diese Tatsache, dass mit
"II" nun auch besagtes Album Nummer zwei erscheint, zeigt eines umso mehr: Mit einem einmaligen "ALL-Star-Projekt" hat man es hier sicher nicht zu tun. Die Musik von
Last in Line hat auch nur realtiv wenig mit Dio zu tun, was u.a. auch an Sänger Andrew Freeman liegt. Er klingt ganz anders als der Großmeister und versucht auch erst gar nicht ihn zu kopieren. Musikalisch haben wir es hier mit purem Hardrock zu tun, welcher tolle Melodien mit knackigen Riffs, tollen Campbell Solis und
Vinnie Appice gewohntem Schlagzeugspiel vereint. Besonders in manchen Solis von Vivian Campbell wird doch hin und wieder der Brückenschlag zu seligen Dio-Zeiten vollzogen. Dieser Mann hat einfach seinen eigenen Stil, den man als Fan aus hundert Gitarristen immer wieder raushört.
Natürlich geht es nicht ganz ohne Huldigung an den Meister Himself:
"The Unknown" hat schon sehr viel Ähnlichkeit mit der
"Holy Diver" Ära, ist aber eine der ganz wenigen Parallelen, genau wie auch
"Blackout The Sun"(unten als Video angehängt), schließt mal die Augen und stellt euch hierzu Ronnie's Gesang vor.........
"II" kommt sogar noch Eigenständiger daher als der Vorgänger und zeigt, welche Idee hinter
"Last in Line" steckt. Musik zu machen aus Spaß an der Freude. Zu jeder Sekunde hat man dieses Gefühl, dass hier alles ehrlich gemeint ist und aus purer Lust am gemeisamen Musizieren geschieht. Solider Hardrock, der nie kommerziell oder konstruiert klingt und fast 100% zu gefallen weiß. Vielleicht hätte es den ein oder anderen schnelleren Track noch sein dürfen, denn gerade hier (Bsp:
"Year Of The Gun") schaffen es die vier Herren dann vollends zu überzeugen. Klasse Hard-/Heavyrock von 4 ausnahmslos sympathischen Musikern bekommt man hier bei 11 Songs geboten.
Im Vergleich zu so manch leidlichen Versuchen einiger Ex-Dio Members, haben
Last in Line absolut die Nase vorne. Hier liegt nämlich das Augenmerk auf den Fähigkeiten der Musiker und ehemaligen Co-Songwriter des Maestros und nicht auf dem Schielen auf die, nie kleiner werdende, Dio-Fangruppe und dem daraus resultierenden kommerziellen Abwasch. Wenn einiges dennoch Ähnlichkeiten aufweist, so liegt es nur daran, dass wir es hier eben mit den "Originalen" zu tun haben.