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7.5
Blackdraft aus dem hohen Norden Deutschlands, wagen auf ihrem zweiten Album den Schritt ein Konzeptalbum vorzulegen. Dies ist zwar mittlerweile nicht mehr so im "Trend" wie noch vor einiger Zeit, birgt aber immer noch ein hohes Risiko, sind oftmals die Storys doch sehr langweilig oder musikalisch nicht gut umgesetzt. Ich muss aber sagen, es ist den vier Herren um Frontfrau Julia, zumindest in der konzeptionellen Story, gut gelungen. Sängerin Julia hat dazu auch ein 52 Seiten umfassendes Buch geschrieben in der die Geschichte sehr fantasiereich und schön erzählt wird. Von einem trendigen Schnellschuss zu reden ist also sicherlich nicht angebracht. Die Geschichte dreht sich um die Forscherin Runa Augustsson die sich von Island aus aufmacht, eine Reise in die Tiefsee zu unternehmen und dort auf allerhand Kreaturen oder fantasievolle Wesen und Welten trifft. Klingt erstmal recht kindisch und kitschig, wird textlich aber schön erzählt und in einzelne Storys verpackt. Musikalisch versucht man jeder Story den passenden Rahmen zu geben. Leider, und damit komme ich zum nicht immer ganz so gelungenen Teil der Angelegenheit, gelingt dies nicht ganz. Das größte Problem welches ich persönlich erkenne, sind die zu oft gleichklingenden Songs. Ohne Frage, alle auf einem hohen Niveau, wartet man leider auch manchmal darauf, dass etwas passiert.
Muskalisch bewegt man sich im Hardrock/Melodic Metal Genre mit wirklich herrvorrangenden Gitarrenmelodien, filiganen und auch teilweise langen Solis die den hohen technischen Stand der Musiker erkennen lassen, abgerundet mit einer tollen nicht überfrachteten Produktion und wenig symphonischen Einsprengsel. Julia Wallenius Stimme passt aber nicht immer 100% zu den Songs oder Parts, zu eindimensional wirkt es mir hin und wieder. Gerade wenn sie etwas tiefer singt und ihre rockigere Röhre präsentiert, macht die Sache einen weitaus besseren Eindruck. Die eingestreuten Growls irritierten mich erst etwas, liest man die Texte macht es aber Sinn, stellen sie doch im Zusammenhang mit der Geschichte eine Verbindung zu den verschiedenen Protagonisten da. Alles in allem ist "The Quest", trotz des (für mich) Totalausfalls "Leap In The Dark", doch sehr gelungen und sollte zumindest Fans von oben genanntem Genre mit Femal Vocals (KEINE TRÄLLERELSEN) sicherlich gefallen. Auch die wirklich, im Gegensatz zum heut üblichen "High Tech Produktions-Wahn", gut gemachte und ordentlich klingende Produktion soll hier positiv erwähnt bleiben. Alleine die tollen, an Maiden erinnernden Melodien und erfreulich wenig Keyboardstörereien sind es wert, sich Blackdraft und "The Quest" anzuhören. Spätestens nach dem 2. Durchlauf hatte ich auf einmal dieses Gefühl, einiges neu zu entdecken. Album und das Buch zur Geschichte könnt ihr auch auf der Homepage der Band beziehen: https://www.blackdraft.de/merch/ Trackliste
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