Workaholic
Nils Patrik Johansson hat nach seinem Intermezzo bei Civil War zum Glück wieder die Kurve bekommen. Zu unpassend fand ich die Musik die man seiner großen Stimmenvielfalt da serviert hatte. Umso schöner und erfreulicher, dass er mit seiner eigentlichen Stammband
Astral Doors wieder auf die Bildfläche zurückgekehrt ist und an alte Glanztaten anknüpfen konnte. Auch mit
Lions Share, seine andere Spielwiese, steht ebenfalls endlich wieder ein weiterer mit Spannung erwarteter neuer Output in den Startlöchern.
Viel beschäftigt der Mann also? Mitnichten, nebenbei haut er noch sein Solo Album heraus, und was für eins. Ein tolles Hardrock/Heavy Rock Album mit allem was man von Johansson kennt. Stimmgewaltige Songs, die vor Kraft und Energie nur so strotzen. Nicht so episch wie seine Stammband
Astral Doors und weniger Hardrockiger als
Lions Share. Hier ist vom ersten Song an Feuer in der Bude. Harte melodiöse Songs die sehr oft mit Bombast aufgewertet werden, ohne jemals auch nur ansatzweise kitschig zu wirken. Überhaupt geht Johanson hier viel abwechslungsreicher zu Werke als bei seinen anderen Bands. Viele der Songs beinhalten auch bekante Klänge einiger Klassik und Folklieder (
"Evil Deluxe")die jeder schon einmal gehört hat und direkt erinnert wird, "Mensch das kennste doch".
Selbst bei den richtig schnellen Powermetalsongs wie z.B
"September Black" bleibt er stets in der Spur und beweisst mit tollen, ins Ohr gehenden Refrains, dass Powermetall nicht unbedingt kitschig, plüschig und zuckersüß sein muss um hängen zubleiben.
Die Accept Coverversion von
"Burning" kann man fast sogar als einen der besten Songs bezeichnen, ist diese doch total erfrischend und leicht bombastisch verändert. Ich weiß nicht, ob Accept oder U.D.O diese Version sogar nicht auch besser finden würden. dies soll nicht bedeuten, auf
"Evil Deluxe" wären die eigenen Songs schlechter, absolut nicht. Nur die Art und Weise, einen Klassiker derart aufzuwerten ohne ihn zu verändern, gelingt nicht vielen Künstlern.
Kurzum, Nils Patrik Johansson beweist mit
"Evil Deluxe" seine ganze Klasse und klingt dieses mal auch um ein vielfaches weniger nach Ronnie James Dio als auf seinen bisherigen Outputs. Natürlich kann er da nichts für und es ist auch alles andere als ein Nachteil, dass er aber viel mehr hat als nur RJD Vibes zeigt er hier eindrucksvoll. Man spürt einfach das volle Selbstbewusstsein welches hier jemand in sein Soloalbum gelegt hat.