Die Bayern von
SWEEPING DEATH lassen nix anbrennen. Nachdem man letztes Jahr bereits mit der
"Astoria"-EP aufhorchen ließ, legen die Techno-Thrasher aus Wildsteig mit dem Debüt-Longplayer noch mal mächtig eins drauf.
Dabei kommen die ersten beiden Nummern 'Blues Funeral' und 'Horror Infernal' nach dem Intro noch recht konventionell daher, aber vielleicht sind diese ja auch nur das Vorspiel zu einem der besten Songs des Jahres: 'Suicide Of A Chiromanist'. Dieses zehnminütige Monster sprüht so dermaßen vor Spielfreude und Leidenschaft, dass es einem fast den Atem raubt. Vor allem bei Sänger Eli Witzigmann platzt so richtig der Knoten, der seine Stimmbänder zuvor noch ein wenig zu fesseln schien. Die Gitarrenharmonien und Soli von Simon Bertl sind weltklasse und die vielen Breaks, die auch gerne von Piano und Akustikgitarre unterstützt werden, sind das schmackhafte Salz in dieser ausgewogenen Prog-Metal-Kost. Mit 'Purpose' folgt ein reines Klavierstück, bevor 'Resonanz' den Hörer abermals mit vertrackten Gitarrenläufen ins Reich des technisch-versierten Thrash Metals entführen. Es schießen einem unweigerlich große Namen wie Megadeth und Coroner durch den Kopf. 'Antilecture' ist dann wieder ein wenig straighter...denkt man...bis zum krassen Pianobreak, der in ein Riff- und Doublebass-Inferno mündet, welches den Track verdammt zünftig abschließt.
Alter, was machen diese Kerle mit einem?! Gelten denn hier gar keine Regeln mehr?! Offenbar nicht, denn das anschließende Titelstück glänzt mit Blastbeats und fiesem Stakkatoriffing. Fans von
Vektor dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Das abschließende 'Stratus' macht noch ein schönes Schleifchen drauf und fertig ist eines der besten deutschen Genrealben der letzten Jahre, das fast ein wenig die seligen Depressive Age-Zeiten heraufbeschwört. Umso erstaunlicher, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt, die sowohl vom Sound als auch vom Cover her höchsten Ansprüchen genügt.