Bereits mit ihrem zweiten Album warten die saarländischen Melodic-Heavy-Progressiv Rocker
Red Raven um den Gamma Ray Frontmann
Frank Beck auf und, um es gleich vorweg zu nehmen, mit einem absoluten Highlight des Jahres 2017.
War der Vorgänger noch allein aus der Feder von Gitarrist
Patrick Fey entstanden, so waren diesmal fast alle Mitglieder am Songwriting beteiligt, was auch deutlich zu hören ist. Ich möchte es im Vergleich zu
"Chapter One" nicht als Quantensprung bezeichnen aber
eine mehr als deutliche Steigerung hin zum internationalen Potenzial ist deutlich hörbar.
Geht es mit den ersten Klängen des gesungenen Intro’s noch sehr ruhig zu, wird bereits mit dem ersten Song
"Collapse" gezeigt, wo die Richtung hingeht. Harte aber melodische Gitarren und eine fast schon
Korn-artige Vocalline tragen den Song hin zu einem unwiderstehlichen und melodiösen Refrain.
In die gleiche Kerbe schlägt auch
"Dance With a Freak" welches aber noch etwas melodischer daher kommt und ebenfalls im Ohr hängen bleibt. Im Anschluss gibt es bereits den für mich absoluten Oberknaller des Albums,
"Out of Memory" ist durch seine progressive Haltung und den Tempiwechsel als auch der sehr eindringlichen und variablen Gesangsleistung von
Frank Beck ein unglaublicher Knaller.
Die sich anschließenden
"Proud" und die Halbballade
"One my Way" lassen einen etwas ungläubig zurück im Gedanken, ob es sich hier wirklich um eine Newcomer Band handelt oder dann doch eher schon um eine international erfahrene Combo, so mitreißend und ausgereift gestalten sich die Titel.
Allerdings fallen im Gegensatz zur ersten Hälfte dann die weiteren Songs doch ein ganz klein wenig ab. Dies ist allerdings Gejammer auf sehr, sehr hohem Niveau, schließlich legten die ersten 5 Songs die Messlatte auch unglaublich hoch auf. Das offizielle Video
"Unbreakable" hält aber dann nochmal ordentlich mit und unterstreicht die hohen musikalischen Fähigkeiten aller Musikanten und vor allem von
Frank’s Organ und die Art dieses einzusetzen.
Als herausragend sehe ich vor allem die tollen Melodien und Gitarrenarbeit und das überragende Schlagzeugspiel von Sebastian Berg, welches phasenweise schon an Genialität grenzt.
Welche musikalische Vielfältigkeit in der Band vereint wird, belegt auch die Tatsache, dass der Song
"The Best Man I Can Be" aus der Feder von Basser Martin stammt.
Alles in allem haben wir es hier mit einer außergewöhnlichen Leistung und absolut überzeugendem Songmaterial zu tun, welches sich weder national als auch international vor irgendjemandem (nicht übertrieben) verstecken müsste. Einzig und allein die Wahrnehmung fehlt (noch).
Anhören und kaufen, nicht nur für Melodic/Progressiv Metal Liebhaber, ist hier Pflicht, vereinen Red Raven doch viele musikalische Elemente zu einer Homogenität wie man sie nur selten hört um dazu auch noch zu keiner Zeit auch nur im Ansatz anstrengend und verfrickelt zu wirken.
Kaufempfehlung und einer meiner Faves in 2017.