Gutes mag bekanntlich Weile haben – im Falle von
Eliminator fast 7 Jahre. Als 2011 die großartige
"We Rule The Night"-EP auf den Markt kam, schien es so, als stünde die Eroberung der Welt gerade bevor. Ruppiger Sound zu sehr geradlinigem und doch ur-britisch klingendem Heavy Metal ohne Spielereien, dafür der nötigen Portion Traditionsbewusstsein und doch ganz unstaubig. Ein Jahr später gab’s die ebenfalls sehr gute
"The Seer"-Single und just dann, als man den Höhenflug sehnlichst erwartete, verschwand die Band.
Nun sind Eliminator wieder da und haben ihr Debütalbum "Last Horizon" im Gepäck – eine Ankündigung, die Jubelschreie auslöste. Und ein Ergebnis, das leider ernüchtert.
Was genau dem Quintett zugestoßen ist, ist nicht zu erklären; sicherlich
das Hauptproblem der zu keinem Zeitpunkt schlechten Platte ist der Sound. Für das Material, das eigentlich wild und erfrischend sein sollte, ist alles viel zu glattpoliert, insbesondere der Schlagzeugsound macht keinen Spaß und würde eher zu Prog Bands passen. Wer das verschmerzen kann, wird sich aber am highlightlosen Songmaterial stören. 43 Minuten, die konstant
"befriedigend" sind und jede Autofahrt verkürzen, doch unter den 8 Liedern ist nicht eines dabei, an das man sich später erinnern würde.
Der Opener
"2019" und
"Fall Of The Seer" stechen noch am ehesten hervor; das sind die
Momente, in denen die Band wie bessere Früh-Steelwing und rockige Spät-Iron Maiden klingt, beim Rest wird es schwieriger. Mal versucht man sich an kleinen Epen wie
"Echoes", ein andermal an Ohrwürmern wie
"Pride And Ruin", dessen
"They say pride comes before the fall"-Refrain aber zu platt ist, um nachhaltig zu Punkten. Das ist alles sehr schade, denn Danny Foster (der neue Mann am Mikro) beherrscht seinen Job und die Gitarrenfraktion MacMichael/Thomas überrascht öfters.
Und so bleibt "schade" das Thema von "Last Horizon", denn nach der Debüt-EP schien so viel mehr möglich. Man hatte Eliminator schon als die geradlinigere und spannendere Version von Dark Forest gesehen und herausgekommen ist "halt Heavy Metal und so". Das Album verdient ganz ohne Diskussion seine Anhängerschaft, wird aber mit der Konkurrenz aus den eigenen Landen schwerlich mithalten können und mit jüngeren Helden wie
Ironflame schon gar nicht.