Wann es eine Truppe schafft, einem lang gedienten Rezensenten die fast verloren geglaubte Lust der freiwilligen „Produktbeschreibung“ noch einmal zurück zu bringen, muss das seine Gründe haben.
Power Trip aus Austin/Texas haben für mich nicht nur ein bärenstarkes Thrash Album, sondern die mit Abstand geilste
M.E.T.A.L. Platte des Jahres kreiert. Und das trotz der mageren Spielzeit von gerade mal 33 Minuten.
Klar, neue Maßstäbe können die vor Energie strotzenden Südstaaten Rotzlöffel wie zig andere Newcomer auf ihrem Zweitwerk
"Nightmare Logic" nicht mehr setzen. Allerdings ist der darauf enthaltene Mix aus Thrash und Hardcore derart würzig und gelungen, dass meine Wenigkeit nach etlichen, inzwischen unzähligen Rotationen sogar das Wort Suchtpotential in den Mund nimmt. Ob
Power Trip ihren heißen Scheiß mit gehörig Karacho (
"Firing Squad") versehen oder „nur“ die Midtempo- Harke (
"Nightmare Logic") sausen lassen, ist hierbei völlig egal. Sie wissen haargenau, wo und wie man die Breaks und die wenigen Slowmotion-Parts anbringt, sowie, welche (Natur-) Gewalt Riffs besitzen müssen, wodurch diese enorme Dichte und Dynamik zu erklären ist. Auch Dank des noch eher unbekannten Produzenten Arthur Rizk kommen alle Stärken des Quartetts aber schon so was von auf den Punkt!
Kaum zu fassen. Wenn ein junger Haufen wie dieses Quartett bereits jetzt schon so eine musikalische Machtdemonstration kontra globale Release-Flut in den Orbit pulvert, wird man sich – nicht nur des bevorstehenden Winters wegen – warm anziehen müssen. Und so nebenbei haben
Power Trip ihren Signature-Song gleich mit an Bord, der jetzt schon im selben Atemzug solcher Evergreens wie
"The Toxic Waltz" (
Exodus),
"Surf Nicuagua" (
Sacred Reich) oder meinetwegen
"Critical Mass" (
Nuclear Assault) zu nennen ist: es handelt sich natürlich um das mega-eingängige
"Executioner’s Tax (Swinging The Axe)" – siehe Videoclip!