Im Mittelrheintal tut sich was! Nach den alt gedienten Death Thrashern von
Desaster aus Koblenz tritt nun eine neue Generation auf den Plan (In Koblenz gibt es wirklich einen Platz der so heißt!), die auch vom Alter her die Nachkommenschaft der alten Garde sein könnte.
Vielleicht klingen Incertrain deshalb so frisch und modern, weil sie neben klassischen Thrash und Death Metal Acts wie Exodus und Vader auch moderne Hartwurstkapellen wie Lamb Of God zu ihren Vorbildern zählen. Live hat sich das Quintett schon auf so manchem Event im Andernacher JUZ und über die Grenzen ihrer Heimatstadt hinaus seine Sporen verdient. Kein Wunder also, dass zwischen ihrer Debüt-EP und
"Rats In Palaces" Welten liegen. Man zeigt sich nicht nur spiel-, sondern auch produktionstechnisch und kompositorisch stark verbessert. Die fetten Riffs von Sven und Phil kommen durch den durckvollen Sound, den Michael Haas (u.a
Sober Truth und
Sic Zone) dem Album verpasst hat, richtig gut zur Geltung. Das Gleiche gilt für Luis` Drumming, welches zudem enorm variabel ist. Sängerin Liane growlt sich die Seele aus dem Leib. Wie bei
Cripper oder
Arch Enemy kommt man nicht unbedingt sofort darauf, dass hier eine Frau hinterm Mikro steht, bis Liane bei 'Masks' passender Weise die Maske fallen lässt und ihren Klargesang einsetzt. In Zukunft bitte mehr davon! Ansonsten passt der Gesang jedoch wie die berüchtigte Faust auf`s Auge zu Geschossen wie 'Amok' oder 'Pain Diet'.
Insgesamt ein beachtenswertes Debüt eines vielversprechenden Newcomers.