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8.0
Während der "echte" Metal ( seit einiger Zeit grausamerweise auch oft als "true metal" bezeichnet ) seit Jahren viel zu oft an der Wand der Identitäts- und Innovationslosigkeit steht und viele seiner durchschnittlichen Protagonisten, allein ob ihrer Gesinnung nur durch elitäre Randgruppen künstlich schön geredet werden, haben es Genres wie der "Neo-Thrash" ( heute auch Groove Metal genannt ) geschafft, glaubwürdig und cool zu bleiben. Wo der Warrior mittlerweile oftmals nackt und bloßgestellt und wie ein Faschingsgilden-Mitglied durch die Straßen läuft und dabei weitgehend belächelt werden muss, gibt es gottlob noch Spielarten des Metal und Bands, denen dieses Schicksal erspart geblieben ist.
Zu dieser Gattung dürfen sich auch unsere Tiroler Landsleute von Silius zählen und wer die Herrschaften aus Landeck schon mal live erlebt hat, der weiß wovon ich rede. Silius spielen Neo-Thrash, Groove Metal oder einfach nur zeitlosen, fetten Thrash von internationalem Format. Dieser Truppe kann man problemlos auf jede Bühne der Welt stellen: Sie wird funktionieren und sie wird der "Generation Pantera/Machine Head" genau so die Lappen abbürsten, wie dem gestandenen Bay-Area-Thrasher und jüngeren Fans von Lamb Of God, Hellyeah oder Devil Driver. Allesamt herausragende und coole Bands wohlgemerkt, deren Fans dem "Undergroundgehabe" und der "Grüppchenbildung" der sich selbst bemitleidenden Heavy Metal Krieger nur wenig abgewinnen können, und die längst kapiert haben, dass auch solche Acts "echte" und "ehrliche" Musik machen, die vor mehr als einer Handvoll "Auserwählter" spielen. Klasse Gitarrenarbeit, zermürbende Grooves und richtig fette, dreckige Vocals. Dazu ein ausgewogenes, nie langweilig werdendes Songwirting und die notwendig aggressive "Leck mich am Arsch"-Attitüde. Mehr braucht ein Album wie "Hell Awakening" nicht, um auch den internationalen Test locker bestehen zu können und dabei lebendiger und authentischer zu klingen, als viele ergraute Originale oder die x-te leblose Möchtegern-Retro-Truppe. Dass Silius dabei nicht den Regenbogen besingen und gern auch ohne Schwert und Spandexhose zum Bäcker ihres Vertrauens gehen, zeigen die zeitgemäßen, mitunter sozialkritischen Lyrics. Ein weiterer Pluspunkt, der Songs wie das fette "Seven Demons", "Invictus", die frisierende Riffsalve "Joy And Pain", den Frontalangriff von "Message In Amolotov" oder das mächtige "Kingdom Of Betrayal" zu Perlen des Genres machen, die sich vor keinem internationalen Vergleich scheuen müssen und "Hell Awakening" auch ohne rotweißrote Brille zu einem der coolsten Thrash Alben des Jahres machen! "Hell Awakening" ist die absolute Vollbedienung. Vom ersten bis zum letzten Track auf höchstem Niveau. Perfekt und heavy produziert und für alle Altersgruppen bedenkenlos zu empfehlen. Ein superbes, zeitgemäßes wie auch zeitloses Thrash Album ohne Ausfall, das neben der neuen The Haunted und der endgeilen Power Trip Vollbedienung die 2017er Speerspitze des Genres darstellt. Well done, boys! Solange es Bands wie Silius gibt, darf die bereits in der Schublade steckende Erörterung zum "Tod des Metal" gern noch in Verwahrung bleiben. Es gibt Hoffnung, dass wir auch aus dieser Krise wieder rauskommen werden ... "don't keep it true, keep it alive!" Trackliste
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