Man schreibt ja nicht unbedingt aus der Ich-Perspektive, um dadurch professioneller und weniger persönlich zu klingen. Diese Direktive verletzte ich in diesem Fall ganz bewusst, weil ICH mit Bands wie
White Skull und Konsorten mittlerweile ein Problem habe und
MIR der Tralala Metal, der heutzutage als Power Metal bezeichnet wird, einfach nur noch auf die Eier geht. Musik lebt aus meiner Sicht von Emotionen. Deshalb höre ich Metal und kein Schlager, denn hier bekomme ich ehrliche und handgemachte Musik, die nicht auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet ist. Vielleicht tue ich den Italienern unrecht und
"Will Of The Strong" ist einfach nur der Tropfen, der mein Fass zum Überlaufen bringt. Schließlich wurde die Band bereits 1988 gegründet und hat seit Mitte der Neunziger eine Reihe von Longplayern veröffentlicht, die ich nicht kenne.
Aber das vorliegende Album ist
genauso seelenlos wie das Gros aller Veröffentlichungen dieses Genres und der Erfolg gibt Bands wie
Sabaton,
Battle Beast und
Beyond The Black auch noch Recht. Offensichtlich gibt es einen Markt dafür, so dass sich Fans der o.g. Combos keinesfalls vom Kauf dieser CD abhalten lassen sollten. Wer auf vor Pathos triefende Musik und Texte abfährt und sich von Songtiteln wie 'Holy Warrior', 'Lady Of Hope' und 'I Am Your Queen' angesprochen fühlt, sollte hier bedenkenlos zugreifen. Und wer auf ein klischeehaftes Coverartwork und eine klinische Produktion abfährt, wird an
"Will Of The Strong" sicher seine helle Freude haben.
Ich finde es jedoch einfach nur lächerlich, wie einmal in der nordischen ('Shieldmaiden') und als nächstes in der indianischen ('Metal Indian') Kultur gewildert wird, um seine platten Refrains unter die Leute zu bringen. Dabei entstammt Sängerin Federica nicht mal der Gattung 'Sopranis Nervilus' und Gitarrist Tony hat richtig was auf dem Kasten, aber leider gießen sie ihre zweifellos vorhandenen Fähigkeiten nicht in brauchbare Songs. Da höre ich mir lieber richtigen Power Metal von
Sunless Sky oder
Beyond Fallen an und wenn schon Schlager dann gezwungenermaßen Helene Fischer in der Halbzeitpause des DFB-Pokalfinales.