"Gut Ding will Weile haben", sagten sich die Jungs von
Epic Mind wohl und ließen sich von der Bandgründung bis zur Veröffentlichung ihres Debüts
"Through The Labyrinth" satte neun Jahre Zeit. In Anbetracht der Tatsache, dass heutzutage viele Nachwuchscombos bereits in ihrem ersten Jahr frühpubertäre Ergüsse unters Volk bringen, ist dies durchaus eine erwähnenswerte Ausnahmeerscheinung. Wer Göttercombos wie
Dream Theater,
Threshold,
Ayreon und
Pain Of Salvation als Einflüsse angibt, ist natürlich auch gut beraten, erst einmal seine Hausaufgaben zu machen und seine Instrumente zumindest überdurchschnittlich gut zu beherrschen. Doch damit ist es leider nicht getan, denn was die oben genannten Ausnahmekünstler ausmacht, ist ihre Innovationskraft und Originalität. Beides lassen die Holländer größtenteils vermissen.
Longtracks wie das elfminütige 'The Voyage' oder der zwanzigminütige Rausschmeißer 'Perfect War Machine' sind zwar höchst ambitioniert, unterm Strich jedoch ein wenig bieder. Ein Grund dafür ist Sänger Leon Vonk, der meilenweit von der Klasse eines Daniel Gildenlöw oder Damian Wilson (der mittlerweile ja leider nicht mehr bei
Threshold das Mikro schwingt) entfernt ist. Aber genug der Kritik, denn
insgesamt ist "Through The Labyrinth" ein ordentliches Debütalbum geworden, das gerade im Mittelteil mit 'Depths Of The Unknown', dem Instrumental 'Denim Recipe' und 'Heresy' ein paar richtig gute Tracks zu bieten hat. Bei entsprechender Weiterentwicklung im vokalen und kompositorischen Bereich werden uns diese Niederländer in Zukunft sicherlich noch viel Freude bereiten.