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Keine Wertung
"So viel Feuer… So viel Eisen… Hat noch kein Mensch g’sehn"
Wenn Atlantean Kodex dieser Tage Tonträger auf die Menschheit loslassen, sind zwei Dinge gewiss: erstens wird die gesamte Underground-Szene Kopf stehen, sich die Teile umgehend besorgen, oder in einem Jahr Tränen vergießen, wenn die Preise um das Vierfache gestiegen sind; zweitens ist die Qualität auf schwindelerregend hohem Niveau. Keine Spielchen: Nach "The Golden Bough" hätte sich die Band auflösen können und wäre mehr als nur eine glänzende Fußnote der Heavy/Doom (oder "Epic", was auch immer das für ein Genre sein soll) Metal-Geschichte gewesen; mit "The White Goddess" wurde aber das zweifellos beste Album seit The Gates Of Slumber's "Conqueror" vorgelegt; Mancher würde gar sagen, das beste Album des neuen Jahrtausends (wie von der Deaf Forever-Leserschaft votiert). Was könnte also näher liegen, als ein legendärer Auftritt in einem arkanen bayrischen Schlösschen, umwoben von Bärwurz-Magie und von den Geistern des Wahnsinns bewohnt (den Bericht zu den zwei Nächten findet man ebenfalls auf Darkscene und zwar genau HIER). "The Annihilation Of Bavaria" ist schon so kurze Zeit danach in das Reich der Legenden übergegangen, doch glücklicherweise servieren uns Atlantean Kodex ihre Aufnahmen, die schon jetzt konkurrenzlos DAS Live-Album des Jahres bilden. Kein Wunder, denn bei der gespielten Setlist hätte man schon absichtlich falsch spielen müssen, um diesen Titel nicht zu erlangen. "Die gesamte White Goddess zum Besten zu geben", spielt in einer Liga mit "die gesamte "Into Glory Ride"" oder "alle Manilla Road-Alben zwischen "Crystal Logic" und "The Deluge"" auf die Bühne zu bringen, doch damit nicht genug; der Wahnsinn wird ergänzt um den Riesen der Pnakotic Demos "From Shores Forsaken", den Überhit "Pilgrim", das schöne und hervorragend vorgetragene "The White Ship", den Neuling und Maiden-Fingerzeig "Kodex Battalions", das beste Stück seit 1983, "A Prophet In The Forest" und die Bandhymne "The Atlantean Kodex". Reicht nicht schon das Lesen der Titel, um zu Staub zu zerfallen? Verteilt auf 2 CDs und eine eine erstaunlich gut produzierte DVD (die auch der LP-Version beiliegt), versetzt es einen direkt in das Kulturschloss, in dem die Wartenfelser-Teufln zum "Heresiarch" tanzten und Karl Weiß sein großes "…denn alles hat ein Ende, auch diese Welt" wohl letztmals vor seinem Tod aufgenommen erklingen lassen konnte; einen größeren Gänsehautmoment hätte man dem Publikum vor "Enthroned In Clouds And Fire" nicht geben können. Das Gitarrenteam Trummer/Koch spielt zu saftigem Sound, Markus "Magus" Becker hat sich von einem sehr gutem zu einem der ganz großen Sänger entwickelt und Weiss/Kreuzer bilden den soliden Amboss, auf dem der Jahrhunderte überdauernde Stahl geschmiedet wird. Erstmals verkauft auf dem "Keep It True-Festival", wird die Großartigkeit auf Ván Records erhältlich sein; auf schwarzem Vinyl nur auf dem Festival weggegeben und dann unlimitiert in besagtem Handel. Atlantean Kodex setzen und überspringen ihre eigens gesetzten Maßstäbe mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und so ist "The Annihilation Of Bavaria" ein Referenzwerk unter Livealben; kommt in 15 Jahren auf mich zurück und gebt mir Recht. Trackliste
Mehr von Atlantean Kodex
Reviews
08.09.2019: The Course of Empire (Review)29.09.2013: The White Goddess (Review) 27.10.2010: The Golden Bough (Review) News
24.07.2019: Artwork und Tracklist zur dritten LP16.11.2014: Annihilation of Tyrol! 27.08.2013: Neuer Videoclip und Albuminfos der Epic Metaller. 10.07.2013: Erste Infos zum zweiten Lonplayer 27.09.2011: "The Golden Bough" Nachfolger für Ende '12 Interviews
06.11.2013: Gerechtigkeit denen, die den Mut zum Risiko haben. |
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