Die Schweizer sind vor allem für zwei Dinge bekannt: für ihre Verlässlichkeit und nicht weniger für ihre Genauigkeit im Handeln. Diese Eigenschaften treffen auch auf die 2010 gegründete Thrash-Partie von
Comaniac zu, was in erster Linie die ausgefeilten Arrangements sowie die präzise Ausführung an allen Positionen betrifft.
Das Quartett aus Aarau knüppelt auf dem Zweitling
"Instruction For Destruction" also nicht so blindlings durch den Gemüsegarten, sondern variiert häufig geschickt das Tempo und scheut auch vor dem Gebrauch von kurzen Akustikparts nicht zurück. Wobei das Prädikat „Prog“ vielleicht schon wieder zu viel des Guten wäre. Liebe zum Detail trifft’s wahrscheinlich besser. Einige Riffs atmen durchwegs den Power Metal Spirit, andere wiederum fegen gnadenlos durch und erinnern dabei an die Blütezeit der Bay Area. Soweit so, so befriedigend. Das Problem, was ich persönlich bei dem tadellos eingespielten Scheibchen habe, ist die Stimme von Gitarrist Jonas Schmid. Grundsätzlich passt der Stil zur Musik, aber irgendwie fehlt es hier an Ausdruckskraft. Manche zweistimmige Passagen harmonieren zudem nicht wirklich, was die Rubrik Gangshouts jetzt mal nicht betrifft. Dafür ein dickes Lob an Drummer Haeberli, dessen ideenreicher Stil rasch auffällt.
Wann der Mann am Mikro noch an seiner Stimme arbeitet, traue ich
Comaniac noch einiges und mehr in naher Zukunft zu, denn instrumental kann man bei diesem stark produzierten Longplayer fast nichts bemängeln. Dezente
Voivod Einflüsse und
Death-artige Gitarrenläufe sind nämliche keine alltägliche Selbstverständlichkeit wie sie hier gelegentlich vorkommen.