Acht verdammte Jahre haben die Koblenzer Ägyptologen von
Ra's Dawn ihre Fans auf neue Schätze aus dem Nildelta warten lassen. Doch die langen Ausgrabungen haben sich gelohnt und acht Schätze, sprich neue Songs, zu Tage gefördert.
"Inside Out" ist der ideale Opener, der die Stärken des Quintetts unmittelbar auf den Punkt bringt: Virtuosität paart sich mit Heaviness, eine ideale Mischung aus Progressivität und Eingängigkeit, ein Hybrid aus
Symphony X und
Nevermore. Der zweite Song
"Crusher" schlägt mit seinem coolen Refrain in die gleiche Kerbe.
"Ghosts Of My Mind" erinnert mit seinem akustischen Intro/Outro und ob seines hymnenhaften Charakters ein wenig an
Iced Earth. Das anschließende
"Soraya`s Eyes" umgibt dann zum ersten Mal die
Ra's Dawn -
typische orientalische Aura, welche sich insbesondere in der famosen Gitarrenarbeit und dem weiblichen Gastgesang niederschlägt. Auch
"Speak To The Dead" wird von halsbrecherischen Gitarrenduellen zwischen John und Marek bestimmt. Die Jungs haben es einfach drauf, genauso wie der Rest der Truppe. Insbesondere Frontmann Olaf gestaltet seine Gesangslinien heuer noch variabler als in der Vergangenheit. Mit
"(We Play) The Music Of The Devil" hat man eine Bandhymne geschrieben, die künftig bei Konzerten der Renner sein dürfte. Richtig heftig geht es beim folgenden
"Revenant Soul" zur Sache. Die garstigen Backing Vocals im Refrain werden durch eine fast schon liebliche Bridge entschärft, die im Anschluss von einem fiesen Thrash-Riff niedergerissen wird - was für ein geiles Brett! Doch das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und diesmal in Gestalt des fast zehnminütigen (Quasi-)Titeltracks
"From The Vile Catacombs (Of Sahure)". Dieses Stück ist
so etwas wie der Schrein progressiver Herrlichkeit, der alles beinhaltet, was Fans dieser Stilrichtung so lieben: Wahnwitzige Breaks, erhabene Vocallines, wunderschöne Melodien und ein Spannungsbogen, der einem den Atem raubt.
Da die satte Produktion und das mystische Cover ebenfalls keinerlei Grund zum Meckern geben, kann
"From The Vile Catacombs",
nach der aktuellen Scheibe von Pain Of Salvation, offiziell zum zweiten Prog-Highlight des noch jungen Jahres erklärt werden.