Sainted Sinners - ein Tribut an den klassischen, Blues orientierten Hardrock der Siebziger Jahre. Vorgetragen von einem kleinen Starensemble, dem unter anderem Powerröhre David Reece (ex-
Accept, ex-
Bonfire), Gitarrist Frank Pane (ex-
Purpendicular) und Keyboarder Ferdy Doernberg (
ARP) angehören.
Heißt konkret?
Deep Purple,
Rainbow und
Whitesnake sind standesgemäß die Inspiratoren für Reece und seine Hintermannschaft. Die entscheidende Frage bei einem solch Risiko-armen Unternehmen kann nur lauten: schafft man es, x-mal aufgewärmte Arrangements so gut in Szene zu setzen, dass die Frische oder welch ein Parameter auch immer die anachronistische Sackgasse umgeht? Im Falle von
Sainted Sinner muss dies mit einem "Nein" beantwortet werden. Einen schlechten Song wird man auf diesem Debüt nur mit reichlich Mühe finden, doch einen Überflieger genauso. Schielt man zu
Voodoo Circle, die ja kürzlich David Readman ziehen lassen mussten, sieht die Sache bezüglich Songwriting deutlich knackiger aus. Ob dies mit den recht dominanten Hammondorgel-Parts auf
"Sainted Sinners" zusammenhängt, oder mehr den profanen Songstrukturen zugrunde liegt, ist schwer zu sagen. Den Titeltrack, das an
Whitesnake‘s
"Judgement Day" erinnernde
"This Love That I Have Found", oder das von feiner Slide Gitarre angeführte
"Did You" kann man ruhigen Gewissens als Tester preisgeben, doch alles in Allem bleibt bei diesem Elf-Tracker zu wenig hängen, als dass man ins Schwärmen geraten könnte.
Schön, dass sich David nach seinem Ausstieg bei
Bonfire gleich wieder zurück meldet und merklich Spaß an seiner neuen Wirkungsstätte hat. Aber. Zu viel Vorherseh- bzw. Vorherhörbares wie hier hinterlässt auf den Punkt gebracht einen biederen Nachgeschmack. Dass ansonsten eine Mindestqualität in
"Sainted Sinners" steckt, steht natürlich außer Frage. Bei solch etablierten Musikern darf man dies jedoch erwarten.