Bandname und Artwork ließen wohl vieles vermuten – nur keine Veröffentlichung auf dem AOR Paradelabel Frontiers Records. Genau die Firma, die den unzähligen 70er/80er Helden innerhalb der letzten 15 Jahre wieder Leben einhauchen konnte. Also den Totgeglaubten, welche zuvor in den frühen und mittleren Neunzigern unter dem Erfolg der Grunge- und Alternative- Welle kommerziell zu leiden hatten. Da hat es fast was Kurioses an sich, dass der Stil dieses UK-Trios in jene Ecke zielt.
Zumindest tendenziell. Lässt man als verbitterter Traditionalist seine Ressentiments außen vor und konzentriert sich alleine auf die grundehrlich wirkende Musik von
RavenEye, muss man Leadsänger/Gitarrist Oli Brown und Co. zugestehen, ein wahrlich herzeigbares Talent für griffige Songs mit feinem Nachgeschmack zu besitzen. Hier ein wenig
Led Zeppelin (
"Eternity"), da
Soundgarden (
"Wanna Feel You",
"Supernova",
"Oh My Love") Referenzen, dort
Queens Of The Stoneage (
"Inside") Riffkultur. Die Kombination mag sich zunächst nicht besonders aufregend lesen, aber als Gesamtpaket ist
"Nova" deutlich mehr als eine nüchterne Referenzauflistung. Der satte Drive und die Selbstsicherheit bei fast allen Hooklines wissen bald zu überzeugen, doch mehr noch ist es dieses pure, ja authentische Feeling, was diese Lieder-Ansammlung so reizvoll macht. Nicht zu vergessen: es ist nach einer (umjubelten) EP namens
"Breaking Out" erst das Debütalbum.
Um jetzt kein verzerrtes Bild abzugeben:
RavenEye spielen in erster Linie einfach nur Hardrock, der hier in ein absolut zeitgemäßes Soundkleid verpflanzt wurde – die dezente Anreicherung ob genannter 90er Helden (ok, Zeppelin sind da nicht gemeint) ist jedoch das entscheidende Salz in der Suppe. Kurz gesagt: Coole Scheibe von einem sympathischen Haufen, dem ich noch sehr viel zutraue!