Das dritte Album von
Crown The Lost macht seinem Titel alle Ehre. Nachdem sich die Band im Jahre 2011 kurz nach den Aufnahmen auflöste und die Songs lediglich digital veröffentlicht wurden, ist
"Cold Pestilent Hope" fünf Jahre später endlich auf CD erhältlich. Es wäre aber auch eine echte Schande gewesen, diesem Juwel ein adäquates Medium zu verwehren. Viel mehr könnte ich mir ob des künstlerisch wertvollen Coverartworks sogar eine schmucke Doppel-LP in Gatefold-Ausführung vorstellen. Doch geben wir uns erst mal mit dem vorliegenden Silberling zufrieden und bedanken uns brav bei Ragnarök Records für die Veröffentlichung. Der Stil, den die Mannen von
Crown The Lost auf ihrem dritten Output pflegen, ist gar nicht so einfach zu beschreiben und schon gar nicht zu kategorisieren. Aufgrund der durchgehend harten und flotten Gangart blitzt zunächst das Label Thrash vor dem geistigen Auge auf. Dies greift allerdings viel zu kurz, da man mit Leon Mallah einen Sänger in seinen Reihen hat, der viel eher der US-Power-Metal-Ecke zuzuordnen ist. Stellenweise erinnert der Gute gar an keinen Geringeren als Harry Conklin, was fast schon einem Ritterschlag gleichkommt. Wenn man bedenkt, dass Mallah vorher Gitarrist war und hier quasi sein Gesangsdebüt gibt, ist seine Leistung noch höher zu bewerten. Aber hat nicht Conklin selbst bei
Satan`s Host bewiesen, dass eine erhabene Metal-Röhre sogar mittelprächtigen Black Metal so richtig aufwerten kann? Und was bei Black Metal gelingt, sollte doch bei Thrash Metal erst recht glücken, oder? Das soll freilich nicht heißen, dass
Crown The Lost instrumental nichts zu bieten hätte. Im Gegenteil, insbesondere das Gitarrenduo Bonaddio/Gehlke kommt mit einem riesigen Arsenal an vorzüglichen Riffs, Licks und Soli daher, was dem Sound des Pittsburgh-Fünfers eine technisch-progressive Note verleiht, die
Freunde von Helstar oder Control Denied mit der Zunge schnalzen lassen dürfte. Obschon die Truppe damals quasi bei Null anfing, da neben dem Platz hinterm Mikro auch noch die komplette Rhythmussektion ausgetauscht wurde, klingt
"Cold Pestilent Hope"" arschtight. Die Arrangements sind bis ins Kleinste ausgefeilt und Songs wie 'Breathe The Emptiness' und 'Eyes Without Sight' sind wahre Hymnen. Allein durch die harschen Backing Vocals von Leadgitarrist Joe wird der Härtegrad von Tracks wie 'Inexorable' und 'In Defiance Of Sanctity' noch erhöht, so dass auch tolerante Todesmetaller etwas mit
Crown The Lost anfangen können müssten. Zumal man sich auch für den ein oder anderen Blastbeat nicht zu schade ist, z.B. im bockstarken Instrumental 'Solitude And Failure'. Durch die druckvolle Produktion von Dave Watson (u.a. Argus) brät das Teil ordentlich durch die Boxen, insbesondere wenn man richtig aufdreht. Aber auch auf Kopfhörer entdeckt man selbst nach dem x-ten Durchlauf noch viele Raffinessen und Details.
Daher gilt es, sich schnellstens mit 12 € plus 2 € für P&V an folgende Stelle zu wenden: Ragnarök Records c/o Stephan Becker, Kranichweg 2, 44534 Lünen, ragnaroek.records@yahoo.com. (ALF)