The Souls hießen bis vor Kurzem noch
Undiscovered Soul. Unter diesem Namen brachten die Schweizer drei EP`s raus, die sie immerhin ins Vorprogramm von
Lenny Kravitz oder
Silbermond und auf`s Billing einiger großer Festivals brachten. Überhaupt hat man sich live den Arsch abgespielt und sogar eine US-Tour absolviert. Mit
"Eyes Closed" erscheint nun der erste Longplayer, mit dem man endgültig den Durchbruch schaffen will. Die Chancen dazu stehen gar nicht mal schlecht, denn mit ihrem Indie-angehauchten Pop Rock sind
The Souls durchaus massenkompatibel. Mit ihrer neuen Single
"Run Baby Run" könnte ich mir das Sextett sehr gut auf der "kleinsten Bühne der Welt" des ARD-Morgenmagazins vorstellen. Das melancholische Schmeichelorgan von Sänger Jay weiß durchaus zu gefallen und die mehrstimmigen Harmonien tun ein Übriges dazu. Leider schippern die Eidgenossen für meinen Geschmack auf Dauer viel zu viel in seichten Gewässern. Zu selten lassen sie es auch mal krachen wie beim Opener
"Silver Rain"und zu oft driften sie in für meinen Geschmack nichts sagende Pop Songs wie
"Live" oder
"Stay" ab.
Natürlich ist der Grat zwischen wahrer Emotion und schwülstigem Pathos nun mal schmal und verschiebt sich ohnehin im Ohr des Rezipienten. Bei mir funktionieren
"Cry",
"Lines In The Sand" oder das abschließende
"Stars" nämlich dann wiederum sehr gut. Insgesamt also etwas Sonne und viel Schatten, wobei die breite Masse sicher begeistert sein wird.