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10.0
Fallen wir mit der Tür ins Haus und stellen das Fazit vorneweg: "The Armor Of Ire" ist so etwas wie das "Into Glory Ride" des neuen Jahrtausends.
Nach so einer häretischen Aussage braucht es sicher ein wenig Verschnaufzeit, aber Fans von Eternal Champion werden es schon geahnt haben. Das großartige Demo sorgte vor 3 Jahren schon für undergroundige Jubelstürme in der Szene, die Texas sonst nur mit staubigem bis langweiligen Stoner-und Wüstenrock verbindet. Als die Split-EP mit anderen Hütern des Alten, Gatekeeper nämlich, erschien, war "Retaliator" ein Qualitätsbeweis, der den Maßstab so hoch legte, dass man sich fragte, ob das Ganze auf Albumlänge funktionieren würde. Wenn nicht, wäre das kein Wunder, wenn doch, dann wäre das Album ein Top 10-Anwärter für viele Lebenslisten. Nun, der Vierer aus dem südstaatlichsten aller Staaten hat es geschafft. Sieben Songs, von denen einer noch aus Zeiten des Demos stammt, werden in einer Albumlänge von nur knapp 30 Minuten dargeboten, aber der Weg ist der richtige: weg vom Trend der 70-Minuten-Schlaftabletten zu auf den Punkt kommenden Offenbarungen. Es stimmt wirklich alles bei Eternal Champion: Die phantastische Aufmachung, die in jedem Pinselstrich "Vinyl" schreit, über das detaillierte Booklet, bis hin zu eben den Songs. "I Am The Hammer" ist der Opener schlechthin; von einem kriegerischen Intro wird übergeleitet zu einem Stampfer, der seinesgleichen sucht. Schwedische Keyboard-Narren und Goth-Poser hört her: so wird mächtiges Liedgut zum Mitsingen und ohne Fremdschäm-Faktor geschrieben. Bloß fort mit Plastik-Singsang, den Dreijährige komponieren könnten und zu dem tatsächlich erwachsene Männer klatschen und Schunkeln, fort mit Sabaton, Grave Digger, Hammerfall und jüngeren Manowar - Eternal Champion sind die großen Jungs, die die Szene mit einem Langschwert pro (48er-Bizeps-) Arm wachrütteln. Die Plastik-Königreiche, die sich die Heerscharen des False Metal gebaut haben, werden im Sturm genommen, wenn der Titeltrack "The Armor Of Ire" im Stile einer Maiden-Manowar-Mischung angestimmt wird. Der Hall-überladene Gesang von Jason Tarpey, der komplett einzigartig klingt, säht Furcht in den Herzen der Wimps und die Gitarrenduelle der Herren Llanas und Ibanez sind ein akustisches Schauspiel reiner Macht. Wer "The Last King Of Pictdom" nicht kannte, wirft sich demütig in den Staub der Jahrhunderte, doch seine Majestät macht keine Gefangenen. Eine Melodie, die 1:1 auf Valkyries "Deeds Of Prowess"-Demo hätte stehen können und deren Läufe sich wie Widerhaken der Lanzen gepanzerter Kavallerie im Kopf festsetzen. Ein Höhepunkt jagt den nächsten, so wie Conan der Barbar seine Feinde jagte. Ob es noch besser kommen kann? Man höre die Leadgitarren von "The Cold Sword". Man höre die Halbballade "Invoker", die auch den gestandenen Veteranen der aquilonischen Kriege noch eine Gänsehaut zu verschaffen vermag. Man höre "Sing A Last Song Of Valdese", das klingt, als hätte man von der "Sign Of The Hammer"-B-Seite ein Lied auf diese CD transportiert. Wenn das epische Instrumental "Shade Gate" den Hörer zum Ende begleitet, weiß man, dass man etwas Besonderes gehört hat. Nicht das 9-Punkte-im-Rock-Hard-Besonders, sondern das Conqueror & White Goddess-Besonders. An keinem einzigen Ton gibt es auf "The Armor Of Ire" etwas zu verbessern und für Fans des rauen, barbarischen Metal wird es so schnell nicht ansatzweise etwas Besseres geben. Bevor das Eternal Champion Album gehört wird, gilt es, eine Frage zu stellen: "Was ist das Schönste im Leben eines Mannes?" Lautet die Antwort: "Schunkeliges Tralala, Weltfriede, Weed und Wacken", fürchtet die Heerscharen des Stahls. Lautet die Antwort hingegen "Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber!", dann sind Eternal Champion die richtige Band. Trackliste
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