Indie Rock aus der Alpenrepublik? Wie gut das funktioniert, beweist das Duo
White Miles aus Tirol. Mir persönlich ist die Band bedauerlicherweise erst seit dem Paris Attentat vom November ein Begriff, als sie für die US Truppe
Eagles Of Death Metal den Supportslot erhielt und zum Glück wie der Mainact an diesem Abend unbeschadet davon kam.
Berühmt ist das Duo aber auch für seine energischen und schweißtreibenden Liveshows, weswegen es erst vermutlich zu diesem Support-Engagement kam. Auf Konserve? Tja, besser als ich vermutet hatte. Zumindest der temporäre Alternative-Rocker in mir hatte einen Longplayer von solcher Qualität nicht auf der Rechnung.
"The Duel". Sich gegenseitig aufstacheln und aneinander reiben, um die aufgestaute Energie in Kreativität zu kanalisieren - das dürfte wohl das klare Motto für das Komponieren zwischen Sängerin/Gitarristin Medina und Drummer/Sänger Lofi gewesen sein. Obendrein auf's Nötigste reduziert und dafür stets fokussiert in seinem Handeln. Ach ja: als
Dirty Dance Pool Stoner Blues Rock beschreiben die zwei ihren Stil. Diese Message manifestiert sich mehr oder weniger in den elf Tracks, die rau, straight-in-your-face und völlig authentisch klingen. Affinitäten zu
Melissa Auf der Maur (natürlich bedingt durch den kraftvollen Gesang von Medina) oder zu den
Queens Of The Stoneage schimmern gelegentlich durch, doch der Hang, sich selbst treu zu sein, ist bei diesen zwei Exzentrikern letztlich überdeutlich.
Was bei
"The Duel" bleibt, ist der dreckig-geile Nachgeschmack einer exzessiven Party, bei der
White Miles klar machen, dass es nicht das letzte Mal sein wird – wir danken schon mal im Vorhinein! Anspieltipps:
"Suckly Nerves",
"In The Mirror",
"Insane To The Bone",
"River Of Gold",
"Keep Your Trippn‘ Wild".