Es gibt einen Sound, der nur aus Texas kommen kann: staubiger, bluesiger, ganz leicht psychedelischer Stoner Doom. Das Zeug, das
Kyuss spielen.
Duel, bestehend aus zwei ehemaligen
Scorpion Child-Mitgliedern und zwei Mann Verstärkung, haben es sich zur Aufgabe gemacht, auch 2016 nicht ohne ein Highlight aus diesem Genre ausklingen zu lassen und
es kann vorweg genommen werden, dass "Fears Of The Dead" in seiner Spielfreude und schlichten Coolness außer Konkurrenz laufen wird.
Wer ein derart treibendes, trockenes Riff wie im Opener und Titeltrack auf den Markt wirft, hat definitiv etwas richtig gemacht. Dazu Tom Franks bodenständige, jedoch nicht im Genresinne "hässliche" Vocals, der sich das Mikro über die 8 Lieder auch mit dem heller klingenden und nach regulärer klingendem Rock klingenden Shaun Avants teilt und schon ist das einfache, aber sehr effektive Rezept beschrieben: Groovy Riff plus (zugedröhnte) Arbeiterklasse-Vocals plus phantastisch natürlicher Drumsound plus erdiger Bass (in diesem Fall ist es eher Wüstensand, als mitteleuropäischer Boden) = Profit.
Ob nun "This Old Crow" oder "The Kraken", alles ist letztlich tanzbar im Sinne von unbekümmertem Linedance, gefolgt von Stoner-"Headbangen". Die
Uncle Acid-Formel für südamerikanisches Publikum. Verziert wird das von einem Cover, das sinnbildlicher nicht sein könnte: schlicht, aber irgendwie "hübsch" und auffällig. Einziges Manko: die CD-Version kommt gänzlich ohne Booklet, nette Bildchen, oder sonstige Nettigkeiten daher und ist daran gemessen auch nicht besonders günstig. Daran könnten Heavy Psych Sounds noch arbeiten. Wobei man argumentieren könnte, dass es sich bei
"Fears Of The Dead" sowieso um ein Vinyl-Album handelt.
"Fell To The Earth" ist eine
Musik gewordene Whisky-Bar und entsprechend ist der Gesang auch hörbar von Selbigem gezeichnet. Authentizität wird großgeschrieben! Das mittlere Tempo wird unbelehrbar stur durchgezogen und einzig das knapp 8-Minütige "Locked Outside" lässt mehr frühe
Black Sabbath als
Kyuss,
Pentagram und
Molly Hatchet durchblicken.
"Fears Of The Dead" ist also eine kleine Überraschung, die sicher nicht den großen Olymp der Musikwelt stürmen wird, aber das wollen
Duel auch gar nicht; dafür ist es im örtlichen Saloon zu bequem.
Der vorzüglichste Soundtrack für Abende mit den Kumpels, Kneipenschlägereien und kühle Aufreißer ist damit gegeben. Zeitlose, eigenwillige, unveränderliche, ehrliche und ungeschönte Musik!