Der Kreis schließt sich... oder auf zu neuen Ufern!
Wow, ist das wunderschön! Ich hatte von
Drawing Circles bislang noch nichts gehört, sodass
"Sinister Shores" meine erste Begegnung mit den Bonnern darstellt. Als mich die ersten Töne des Titelstücks dann wie leise Schritte in die Welt von
Drawing Circles geleiten und Sänger Vincent Alex mich mit seiner warmen, sonoren Stimme wie einen alten Freund begrüßt, ist es, als käme ich heim.
Vincent erzählt mir von seinen Gefühlen. Dabei flüstert er meist, manchmal bricht es aber auch aus ihm heraus und er explodiert förmlich, wie z.B. in
"Little Lies". Dann verwandeln sich die Akustikklampfen von Sebastian und Aaron schlagartig in krachende E-Gitarren. Das geschieht jedoch äußerst selten, denn der Großteil der Stücke wird rein akustisch mit dezenter Percussionuntermalung vorgetragen.
Dieses Album erinnert an Emotionsgranaten von
Antimatter und
Sophia, was nun wirklich erstklassige Referenzen sind. Wenn man sich überlegt, dass
"Fixed Water" in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, wurde es auch langsam Zeit für einen adäquaten Nachfolger, den Robin Proper-Sheppard leider bis heute schuldig geblieben ist (sieht man vom
Sophia-Zweitling
"The Infinite Circle" einmal ab). Selbst die Haptik dieses edel aufgemachten Digipaks ist ähnlich.
Wer auch der Meinung ist, dass Musik in erster Linie Emotionen transportieren sollte und wer seinen Geist auch gerne zu solcherlei Klängen schweifen lässt, der ist bei
Drawing Circles bestens aufgehoben. Denn bei all der Trauer und dem Schmerz schwingt immer ein Gutteil Hoffnung und Optimismus in den zehn Kompositionen mit.