Der Label-Name sorgt schon mal für Unterhaltung, auch das abgefuckt wirkende, aber stylische Artwork zwingt in Zeiten der Digitalisierung zu einem geschärften Blick. Was aber verbirgt sich hinter diesen netten Äußerlichkeiten? Aha ... Stoner Rock aus good old Germany. Eine Kombination, die nicht unbedingt als tägliches Brot gilt, da wir es eigentlich gewohnt sind, diesen Stoff in erster Linie aus Übersee und natürlich aus Skandinavien ins Haus geliefert zu bekommen. Ok, ich glaube, die nördlichen Heckenschützen kommen jetzt raus ...
Dem Quartett aus Esslingen kann man gleich anfangs zu Gute halten, nicht wie zig andere das Retro-Classic-Programm auf Teufel komm raus durch zu ziehen, nein, Sound und Attitüde sind tatsächlich im Stoner Rock Metier beheimatet. Zur Sache: die zwölf dargebotenen Tracks auf
"Conquerer" kommen - mit Verlaub - nie über das Standardniveau hinaus. Zumindest großteils. Handwerklich im grünen Bereich angesiedelt und produktionstechnisch akzeptabel, fehlt es zumeist an den zündenden Hooklines und fast mehr noch an Wiedererkennungswert. Zudem laboriert der Dreher an einer tendenziellen Gleichförmigkeit. Man will der Schwaben-Truppe das Engagement für ehrliche Handarbeit keineswegs streitig machen und berücksichtigt auch den Fakt, dass
"Conquerer" erstmal der Startschuss auf Vollkonserve ist. Den großen Wurf haben wir hier jedoch nicht vorliegen. Anspieltipps:
"Need To Feel Me",
"Can't Stop Me Now",
"Paradise".