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8.0
Die australische Progressive Szene hat sich in den letzten zehn/fünfzehn Jahren zu einer breit gefächerten und qualitativ Erstliga-reifen entwickelt. Quasi mitverantwortlich für diesen erfreulichen Prozess sind die 1993 gegründeten Teramaze aus Melbourne. Nach einigen Besatzungswechseln (u. a. übergab Brett Rerekura nach dem 2014er Langbrett "Esoteric Symbolysm" das Mikro Herrn Nathan Peachey) spendiert uns das Finger-flinke Quintett nunmehr sein fünftes Studiowerk, bei dem es sich trotz Neu-Formierung in allen Belangen selbstsicher und höchst ambitioniert zeigt.
Na gut, als Vertreter dieses von Kritikern genauer bespitzelten Genre hat man ohnehin kaum Alternativen, was sich natürlich auch hier in Form von facettenreichen sowie akribisch einstudierten Songs manifestiert. Stilistisch irgendwo zwischen Dream Theater, Evergrey, Symphony X und Vanden Plas angesiedelt, erlebt der Hörer gewissermaßen eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der Teramaze musikalisch sämtliche Trümpfe zücken. Bereits der Opener "An Ordinary Dream" haut samt seinen 13 Minuten im Gepäck ordentlich auf die Prog-Pauke, doch muss man den Jungs gleichzeitig zu Gute halten, dass es ihnen gelungen ist, die Spannung mehr oder weniger bis zum Schluss aufrecht zu halten, weil die ruhigen Sequenzen an den richtigen Stellen verweilen – Stichwort Dynamik. Nicht minder prickelnd das griffige Initial-Riff beim straighten "To Love, A Tyrant", welches unweigerlich an die Teramaze Landsleute von Voyager erinnert. Das Titelstück hält neben einigen Dream Theater Reminiszenzen einen poppigen, ja wahrlich einprägsamen Chorus in petto, wogegen es bei "Out Of Subconscious" härter und eine Schippe dramatischer zur Sache geht. Balladesk anmutende Strophen bekommen wir bei "For The Innocent" serviert, bevor "Trapeze" die Kategorie „Instrumentalsongs“ durchaus löblich, aber keineswegs überragend säumt. Weich und sentimental schmiegt sich anschließend "Broken" an des Konsumenten Ohrläppchen, ehe Teramaze nochmals richtig zur Höchstform auflaufen. Und zwar beim finalen "Delusions Of Grandeur". Der Fünfer enthüllt hier abermals seine Vorliebe für das New Yorker Traumtheater und dessen Gangart: das Ganze ist neben effektiver Hookline-Ausführung von einer subtilen Horrornote flankiert – meine Herrschaften, so sitzt das! Hat man sich erst einmal mit all seinen Sinnen auf die durchwegs düstere Stimmung eingelassen und akzeptiert im selben Atemzug die ein oder andere vertraute Duftmarke der US-Ostküste, kann man bei "Her Halo" eigentlich fast nichts falsch machen. Hervorzuheben ist im Weiteren der dichte und kraftvolle Sound, der das Liedgut noch tiefgreifender macht, als es ohnehin schon ist. Beim Thema Sängervergleich möchte ich indes eher neutral bleiben. Neuling Peachey ist nicht schlechter als sein allerorts gelobter Vorgänger Rerekura, sein Timbre tönt lediglich ein Eitzerl softer. Trackliste
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Reviews
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