Wann eine blutjunge Truppe von einem Szene-Urvieh wie Tompa Lindberg (
At The Gates) vollen Support erhält, jene ihr erstes Full-Length-Album im Studio Fredman unter der Ägide von Betreiber Fredrik Nordström aufnehmen darf, kann das Endprodukt so schlecht nicht sein. Besser noch:
Counting Days aus London treten mit einer derart erdrückenden Power und einem Selbstbewusstsein ins internationale Rampenlicht, dass solch Größen wie
Heaven Shall Burn oder
Unearth am besten gleich mal in Deckung gehen. Auf die Fahne geschrieben hat sich das Quintett nämlich brettharten Hardcore, der einerseits ins Metalcore-Lager schielt, andererseits durch dezente Death Metal Vibes aufhorchen lässt.
Der ansteckend-animalische Groove, welcher dieses Brutalo-Paket durchzieht, ist schon schwer zu ignorieren. Doch dem nicht genug, sind es speziell diese einprägsamen Melodien, die - wenig überraschend - zur bereits angekündigten, reaktivierten Göteborg-Legende
At The Gates Reminiszenzen herauf beschwören. Nicht im Sinne einer blanken Kopie, sondern fein dosiert und in ähnlicher Manier aufs Tablett bzw. straight in die wehrlose Fresse platziert, was insbesondere beim alles überragenden
"Fire From The Sky" in der Mitte des Albums zum Tragen kommt. „Genre-bedingt“ gibt es obendrein selbstverständlich etliche Gangshouts, die den Kehlkopf von
Sworn Enemy bzw.
Terror Jüngern problemlos anzuheizen imstande sind. Mentor Tompa Lindberg wurde im Zuge dessen für die Mitgestaltung einiger Brüll-Sequenzen hinzugezogen, was man gleich beim Videoclip von
"Die Alone" begutachten darf. Einziger Wermutstropfen bei
"Liberated Days": die Spielzeit von gerademal 35 Minuten. Trotzdem: starke Visitenkarte einer britischen Zukunftsaktie!