Zur Abwechslung wieder einmal eine neu heraus gestampfte Supergroup. Und zwar aus Los Angeles, hinlänglich bekannt als das Mekka des (Achtziger-) Glamrocks. Was an und für sich nach einer klaren Kompetenz-Verteilung für die Chefredaktion bzw. für unseren Sunsetstrip-Experten Maggo zu riechen schien, blieb diesmal an meiner Wenigkeit hängen. Doch dieses Debüt um die beiden Szene-Aushängeschilder Tracii Guns (
L.A. Guns) und Rikki Rocket (
Poison) hat mich vom Start weg elektrisiert. Und das wohl nicht ganz zufällig …
Nein, die
Devil City Angels haben kein typisches Glam-Album am Start - dafür haben sie es vollbracht, einen zeitlos und frisch wirkenden Longplayer unters Volk zu mischen. Verzücken können die zehn Tracks vor allem mit ihrem Faible für handfesten Rock n‘ Roll, Sleaze, Blues und einer völlig zwanglosen Westcoast-Attitüde. Ein Album, welches perfekt für den Sommer 2015 gepasst hätte, wäre selbiger nicht schon beim Abdanken. Ausgestattet mit großartigen Background-vocals, swingenden Rhythmen und 100% lebensbejahenden Vibes, bietet der vertonte Sonnenschein knackig arrangierte Kost, die keine Schwächen oder Mittelmaß offenbart, ganz im Gegenteil. Das „Hitpotential“ ist omnipräsent wie es einfach zu sein hat. Man höre sich nur mal die sensationellen Ohrwürmer
"All My People" oder
"I‘m Living" an – alleine diese zwei Songs rechtfertigen den Kauf von
"Devil City Angels". Aber dem nicht genug. Schon der Opener
"Numb" hält einen Drive bereit, der süchtig macht. Ähnlich verhält es sich der
Poison Adaptierung
"Ride With Me" und mit der All-Wetter-resistenten Ballade
"Goodbye Forever". Das nach
"Smoking In The Boys Room" klingende
"Back To The Drive" und das
"Primal Scream" look-alike
"Bad Decisons" lassen obendrein auch die
Mötley Crüe Fraktion zünftig jubeln!
Unterhaltsamer Allround-Stoff nicht nur für unverbesserliche Glam & Sleaze Veteranen, denen obige Namenserwähnungen sicher das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Der gemeinnützige Rocker mit Vorliebe zu dreckigem Blues à la
Billy Squier sowie Fans von Siebziger-Legenden wie
Smokie und Co. kommen bei den
Devil City Angels nämlich genauso voll und ganz auf ihre Kosten!