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8.0
Sein langjähriges Engagement an der Seite von Megadeth Boss Dave Mustaine war natürlich kein Zufallsprodukt. Für mich schwebte der Name Chris Broderick allerdings schon zuvor in höheren Sphären, denn als ehemaliges Mitglied bei Jag Panzer (1998 - 2004) und als Live-Aushilfsklampfer bei Nevermore zeigte der US Amerikaner unmissverständlich auf, dass man es mit Talent, Einsatz, Willen und außergewöhnlichem Können tatsächlich zu etwas bringt. Das zum Zeitpunkt des Megadeth Split angekündigte Soloprojekt ließ mit Taten offensichtlich nicht lange warten: es war gerade mal Herbst 2014, wo die Botschaft der Kündigung um den Globus ging. Und dass Broderick gleich Drummer Shawn Drover mit-entführt hat, war wohl Zeitersparnis und Vertrauensaktie in Einem. Wie auch immer, Act Of Difiance scheint kein typisch (egomanisches) Soloprojekt zu sein. Weil mit von der Partie sind auch noch der fix integrierte Shouter Henry Derek (Scar The Martyr) und Tieftöner Matt Bachand (bei Shadows Fall an der Sechssaitigen), wodurch man einiges erwarten kann, nur nichts Altmodisches.
So kommt es, dass Broderick für "Birth And The Burial" zwar mit einer Unzahl an Powerchords, messerscharfen Stakkatoriffs und spritzig-schnellen Soli auffährt, doch gleichzeitig ausreichend Raum für Gesang und etliche Feinheiten berücksichtigt hat. Hierbei mag die etwas monoton geratene Performance von Derek zunächst irritierend wirken, erinnert jene doch an Mark Hunter von den aufgelösten Chimaira. Allerdings brilliert dieser zwischenzeitlich – man lese und staune – dann auch mit melodisch-geschmeidigen Einsprengsel, welche sich wohltuend von Metalcore infizierten Pop-Auswüchsen fernhalten. Würde man Act Of Defiance nun Daumen mal Pi als eine Mischung aus solch Kaperzundern wie Chimaira, Eidolon, Megadeth und meinetwegen noch God Forbid (R.I.P.) umschreiben, käme man der Sache schon etwas näher. Natürlich gibt es Speed bis zum Abwinken, doch die markanten Hooklines, die perfekt getimten Breaks sowie das latent bedrohliche Feeling halten das Spannungslevel konstant aufrecht, wodurch es ein leichtes ist, sich weiteren, lautstarken Rotationen zu widmen. Buchstäblich gestählt von einem blitzklaren und druckvollen Sound, strahlt das vorliegende Endprodukt wie bereits gesagt mehr Band- als Solo- bzw. Projekt-Charakter aus. Weitere Anspieltipps? Eigentlich das komplette Album, obschon das sich mächtig aufplusternde "Refrain and Re-Fracture", das zu Beginn morbid eingefärbte "Poison Dreams" und der fetzcoole Rocker "Obey The Fallen" sicher zu den geheimen Highlights gezählt werden müssen, da sie im Gegensatz zu den straight-flotten Tracks (z. b. "Throwback" oder "Dead Stare") nicht sofort explodieren, sondern langsam wachsen und allmählich ihre Schokoladenseite zeigen. Da bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass der Act Of Defiance (bzw. "Birth And The Burial") bei dieser Veröffentlichungsflut nicht so schnell untergeht, ansonsten muss Flitzefinger Chris halt wieder beim exzentrischen Rotschopf anheuern, dessen Einfluss übrigens im Song "Crimson Psalm" am deutlichsten herausfunkelt. Trackliste
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Reviews
27.03.2018: Old Scars, New Wounds (Review)News
09.08.2017: Songpremiere und Artwork online21.12.2015: Broderik verkauft Axt für guten Zweck |
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