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Cover  
Stormhammer - Echoes of a Lost Paradise (CD)
Label: Massacre Records
VÖ: 12.07.2015
Homepage
Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
6.5
Es gibt Bands, die haben die Kunst des Durchschnitts perfektioniert. Diese süßen Emporkömmlige, die niemals groß etwas reißen werden, sich aber durch konstantes Engagement eine Fanbasis erspielen und sie niemals verlieren, einfach, weil sich die Musik nicht einen Deut ändern wird. Tatsächlich sind es nicht zuletzt diese Gruppen, die ein Genre am Leben erhalten, denn sie sättigen das Bedürfnis von Spartenfans, die sich nicht an ein-oder zwei ihrer Heldenformationen satthören wollen. Man hängt ihnen keinen Siegerkranz um, diesen Epigonen, aber man spottet auch nicht. Iron Fire und Rebellion sind wohl die Könige dieser Midcard. Gravestone gehörten lange Zeit dazu. Hammerfall ebenfalls, wenn auch in größerem Maßstab. Und dann gibt es eben auch Stormhammer.

Seit den frühen '90ern aktiv, ist der Fünfer ein eher verschwommener Fleck auf der Metal-Landkarte, steht aber für sehr soliden Heavy Metal mit leichtem Euro Metal-Einschlag. Die bisherigen vier Alben bewegen sich allesamt zwischen 6 und 8 Punkten, wobei das obere Ende dieser Skala vom sehr launigen "Cold Desert Moon" belegt wird, dessen Titeltrack und "The Law" sich als Überraschungsgäste in keinem Metal-Schuppen schlecht schlagen. Das letzte Stormhammer Lebenszeichen, "Signs Of Revolution", erzwang 2009 nicht einmal eine kleine Reaktion und zeigte ganz deutlich, dass hier nicht angefeindet oder gejubelt, sondern einfach übergangen wird. Und "Echoes Of A Lost Paradise" wird daran kaum etwas ändern.

Die Münchener sind natürlich viel mehr als eine Schülerband oder ein on-off-Projekt; man ist eingespielt und weiß, was man schaffen möchte. Und das trotz ständig wechselndem Line-Up. So sind "Glory Halls Of Valhalla", der mit gutem Spannungsbogen ausgestattete Titeltrack und der hart treibende "Stormrider" durchaus gute Tracks, die auch ein Wizard-Album veredelt hätten. Leider gibt es aber auch mehr als genug Ausschuss; "The Ocean" mit seinen schwülstigen Melodien und dem Anti-Gesang (dieses Mal ein eher grundsätzliches Problem), der Double-Bass-Schlafsack "Bloody Tears" und das strunzlangweilige "Fast Life" locken niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Um das Paket abzurunden, ist die Produktion der Chose schlicht und ergreifend durchschnittlich und hinkt etwa 10 Jahre hinterher. Und jeder weiß, dass es nichts Schlimmeres als diese früh-200er-Masterings gibt.

Mitleid muss man mit der Mannschaft um Urgestein Horst Tessmann nicht haben, denn "Echoes Of A Lost Paradise" wird bestimmt genügend Käufer finden; dafür ist die Musik zu kompatibel mit allen möglichen Hörgewohnheiten. Außerdem hat man mit Massacre Records ein durchaus nicht kleines Label im Rücken. Stormhammer bleiben also auch 2015, was sie immer waren: Entbehrlich, aber charmant, gut rockend und irgendwie liebenswert.

Trackliste
  1. Rememberance
  2. Glory Halls Of Valhalla
  3. Fast Life
  4. Echoes Of A Lost Paradise
  5. Leavig
  6. Bloody Tears
  1. Holy War
  2. Black Clouds
  3. Into Darkest Void
  4. Promises
  5. Stormrider
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04.06.2009: Signs Of Revolution (Review)
31.01.2002: Cold Desert Moon (Review)
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